Eurofighter: Lobbying bei "Laider"

Rund um eine mysteriöse Acht-Millionen-Euro-Zahlung des Eurofighter-Erzeugers EADS an eine Londoner Lobbying-Firma gibt es jetzt neue Details. Die Firma hat das Geld für politisches Lobbying in Österreich erhalten. Zielpersonen waren Politiker, die in Berichten an EADS mit Namen wie Lüssel, Laider, Lasser oder Wartenstein bezeichnet wurden. Ein österreichischer Unternehmensberater hat jetzt gegenüber dem Nachrichtenmagazin NEWS erklärt, er habe sechseinhalb Millionen Euro erhalten und zwar ausschließlich für Lobbying bei Jörg Haider.

Abendjournal, 26.2.2014

Millionen fürs Lobbying

Über Abrechnungen der Londoner Firma taucht der Name des österreichischen Unternehmensberaters Herbert W auf. Er soll laut Unterlagen die bei EADS gefunden wurden, zahlreiche Gespräche an der Milchbar im Parlament geführt haben. Mit damaligen Spitzenpolitikern Politikern deren Namen verschlüsselt wiedergegeben wurden: Nämlich etwa Dr. Lüssel, Dr. Lasser, Dr. Wartenstein, also Schüssel, Grasser und Bartenstein um für die Eurofighter zu Lobbyieren. Das geht aus einem Prüfbericht im Auftrag von EADS hervor. Geschäftsmann Herbert W weist derartige Politikergespräche nun gegenüber der Zeitschrift News zurück. Er habe einen Vertrag mit EADS gehabt. Sein Auftrag sei aber gewesen, den Kärntner Ex-Landeshauptmann Jörg Haider daran zu hindern den Eurofighter Deal platzen zu lassen. Haider machte sich damals immer wieder mal gegen Eurofighterkauf stark. Herbert W. will für dieses Haider-Lobbying nicht acht, sondern nur 6,5 Millionen Euro erhalten haben.

An Haider sei davon nichts geflossen, so der Mann via News. Mit den Unterlagen über die Milchbargespräche die bei EADS gefunden wurden, will der Geschäftsmann nichts zu tun haben. Diese könnten gefälscht sein um die Zahlung zu rechtfertigen. Wer den Geschäftsmann engagiert hat, bleibt weiter unklar. EADS hat damals über eine andere Zwischenfirma übrigens auch ein Vorzeigeprojekt Haiders finanziert. Die Kärntner Lakeside-Stiftung erhielt 4 Millionen Euro.