Sotschi: Paralympics auf der Kippe

Die US-Regierung schickt aus Protest gegen die russische Intervention auf der ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim keine politische Delegation zu den paralympischen Spielen nach Sotschi. Österreichs Sportler-Team ist unterdessen wie geplant an den Austragungsort gereist. Die Spiele stehen jedoch unter schlechten Vorzeichen.

Morgenjournal, 4.3.2014

Erste Staatschefs sagen ab

Noch laufen die Vorbereitungen für die Sportveranstaltung nach Plan, aus aller Welt kommt jedoch Kritik am Veranstalter Russland. Verschiedene Staatsoberhäupter lassen sich den Sotschi-Besuch wegen der aktuellen Vorkommnisse offen, so auch Sportminister Gerald Klug (SPÖ). Festgelegt hat sich die britische Regierung, Premierminister David Cameron wird die Paralympics boykottieren.

Cameron begründete dies mit der "Verletzung der Souveränität und der staatlichen Einheit der Ukraine". Unter diesen Umständen sei ein Staatsbesuch unangebracht. Auch Prinz Edward, mit 49 Jahren der jüngste Sohn von Queen Elizabeth II. und Schirmherr der Spiele, hat seinen Besuch bei den Paralympics im russischen Sotschi wegen der Ukraine-Krise abgesagt. Er werde "auf Geheiß der Regierung" nicht an die Schwarzmeerküste reisen.

Neuer Teilnehmer-Rekord

Auch beim deutschen Team zeigt man sich besorgt, eine frühzeitige Abreise aus Sotschi werde nicht ausgeschlossen. In jedem Fall liegt ein Schatten über den diesjährigen Paralympics, an denen 45 Nationen teilnehmen werden. Das ist ein neuer Rekord, denn erstmals sind auch Brasilien, Usbekistan und die Türkei mit dabei. Insgesamt kämpfen 547 Athleten in fünf Sportarten um Medaillen.