Krim-Krise: Westen setzt auf Diplomatie
Auf der Halbinsel Krim bleibt die Lage angespannt. Der Westen ringt um eine Strategie zur Lösung der Krise. Die EU setzt vor allem auf Diplomatie. Währenddessen demonstriert der russische Präsident Wladimir Putin militärische Stärke.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 5.3.2014
Taktische Manöver aus Moskau
Mit seiner Pressekonferenz hat Wladimir Putin zumindest die Finanzmärkte beschwichtigt - Russland wolle sich die Krim nicht aneignen und auch keinen Krieg gegen die Ukraine führen, verspricht der russische Präsident.
Aber dann - nur einige Stunden später - lässt er eine Interkontinentalrakete testen. Die Rakete hat eine Reichweite von maximal 10.500 Kilometern und sie kann auch nukleare Sprengköpfe tragen. Sie wird in der Region Astrachan im Süden in der Nähe des Kaspischen Meeres abgefeuert, nach ihrem Flug schlägt sie planmäßig in Kasachstan ein - ein Test und die USA sind auch vorab informiert worden - aber der Zeitpunkt ist ganz offensichtlich kein Zufall. Putin erinnert die Welt an seine atomaren Fähigkeiten, mitten in der Krise.
Denn der Konflikt ist noch lange nicht ausgestanden. Die aktuelle Lage auf der Krim erscheint zwar ruhig, ist aber nach den gefährlichen Momenten von gestern doch noch sehr gespannt. Aber zumindest ist es zu keinen neuen Konfrontationen zwischen Ukrainern und den mutmaßlichen russischen Einheiten gekommen, die nach wie vor den Großteil der Halbinsel kontrollieren.
Näheres weiß man derzeit nicht, aber die OSZE, die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa will schon heute – von Wien aus - ihre internationalen Beobachter losschicken, um die Lage auf der Krim zu erkunden. Ihre Mission kann - so sie denn gelingt - der Diplomatie wichtige Informationen liefern.
Die Außenminister der USA, Russlands und mehrerer EU-Staaten kommen heute in Paris zusammen. Auch der NATO-Russland-Rat soll heute tagen. Deutschland will eine internationale Kontaktgruppe gründen. Bei dem morgigen Sondergipfeltreffen der EU Staats- und Regierungschefs will man aber auch über die von den USA geforderten Sanktionen beraten.