Milliardenverluste für Bank Austria

Die Bank Austria hat für das abgelaufene Geschäftsjahr Milliardenverluste geschrieben. Die Firmenwerte aller Banktöchter in Zentral- und Osteuropa sind radikal abgewertet worden. Bank-Austria-Chef Willibald Cernko sprach von einem wohl überlegten und wichtigen Schritt.

Bank-Austria-Chef Willibald Cernko

(c) Helmuth Fohringer,APA

Abendjournal, 11.3.2014

"Befreiungsschlag für Bank Austria"

Tiefrot präsentiert sich die Bilanz 2013 der UniCredit-Tochter Bank Austria: Der Wert der Banktöchter in Ost- und Zentraleuropa ist im Ausmaß von zwei Milliarden Euro reduziert worden und steht nun auf null. Damit bleibt unterm Strich ein Rekordverlust von 1,6 Milliarden Euro. Für Cernko ist das aber ein Befreiungsschlag. "Das ist durchaus ein radikaler Schritt", so Cernko im Ö1-Abendjournal. Dieser sei aber wohlüberlegt und soll einen neuen Startpunkt darstellen.

Die neuen Werte spiegelten die heutige Realität und den aktuellen Wert der Tochterbanken wider. Für den Stresstest der Europäischen Zentralbank (EZB) sei man gut aufgestellt, betonte Cernko. "Wir sehen dem sehr sehr gelassen entgegen", so der Bank-Austria-Chef.

"Zeitpunkt für Radikalkur richtig"

Der Zeitpunkt für die Radikalkur sei richtig, denn die Bank Austria schreibe im Kundengeschäft Gewinne und könne die Korrektur aus eigener Kraft meistern, sagte Cernko. "Ich war mir noch nie so sicher wie heute, dass wir das Richtige tun", bekräftigte er. Es sei das Annehmen eines Buchverlustes von 1,6 Milliarden Euro - das sei nicht irgendetwas.

Die ukrainische Tochterbank steht zum Verkauf, aus den anderen Märkten in Ost- und Zentraleuropa werde sich die Bank Austria aber nicht zurückziehen, so Cernko. Denn dort seien noch immer höhere Wachstumsraten zu erwarten als in Westeuropa.