Israel: Gegenschlag auf syrische Stellung

Der syrische Bürgerkrieg wird auch auf den Golanhöhen in unmittelbarer Nähe Israels ausgetragen. Deshalb besteht die Sorge, dass Israel in die innersyrischen Kämpfe hineingezogen werden könnte. Nach einem Bombenanschlag auf israelische Soldaten von gestern hat die israelische Luftwaffe heute syrische Armeeposten auf dem Golan bombardiert. Eine große Konfrontation zwischen Israel und Syrien wird aber nicht erwartet.

Abendjournal, 19.3.2014

Netanjahu: Abschreckungspolitik

Es war seit dem Beginn des syrischen Bürgerkriegs die bisher heftigste israelische Reaktion auf einen Angriff aus der Richtung Syriens. Gestern waren im Golangebiet vier israelische Soldaten durch einen Sprengsatz verletzt worden. Im Gegenzug griffen heute israelische Kampfflugzeuge mehrere syrische Armeestellungen in Grenznähe an. Die Syrer meldeten einen Toten und sieben Verletzte.

In den letzten zwei Jahren waren mehrmals Geschosse aus leichten und aus schweren Waffen auf der israelischen Seite eingeschlagen, Israel hatte das aber nicht als gezielte Angriffe gewertet, sondern als Fehlschüsse bei innersyrischen Gefechten zwischen den Rebellen und den Assad-Truppen. Umgekehrt hatte die israelische Luftwaffe zwar anscheinend schon mehrmals Angriffe im syrischen Territorium geflogen, diese waren aber nicht eigentlich gegen Syrien gerichtet gewesen, sondern gegen mutmaßliche Waffentransporte zur libanesischen Hisbollah-Miliz.

Premier Benjamin Netanjahu sagte heute, dass Israel direkte Angriffe nicht hinnehmen werde: Unsere Politik ist sehr klar - wir treffen jene, die uns treffen wollen. Diese Abschreckungspolitik habe dazu geführt, dass Israel in den letzten Jahren der sicherste und stabilste Platz in der Region sei.

Aus Damaskus wiederum hieß es nach den Luftschlägen, Israel würde damit die Sicherheit und die Stabilität in der Region gefährden. Nach allgemeiner Einschätzung ist eine weitere Eskalation aber eher nicht zu erwarten, weil weder die Israelis noch die Syrer daran interessiert sind.

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