Aufsichtsrat tagt: Wie viel Geld noch für Hypo?

Mit großem Interesse, besonders im Finanzministerium, wird heute Vormittag das Treffen der Aufsichtsräte der notverstaatlichten Bank Hypo Alpe Adria erwartet. Einmal mehr wird über den Kapitalbedarf für die Hypo beraten. Es ist durchaus möglich, dass die Steuerzahlender endlich offiziell erfahren werden, wie viel Geld die marode Bank noch braucht. Denn das braucht sie um eine Bilanz erstellen zu können und um bis zum Start der Abbaugesellschaft über die Runden zu kommen.

Morgenjournal, 20.3.2014

Ingesamt wohl noch eine Milliarde Euro

In Summe soll es um eine Milliarden Euro gehen. Eine halbe Milliarde braucht die Bank offenbar, um die Löcher in der Bilanz für das Vorjahr zu füllen. Noch rechnen Vorstand und Wirtschaftsprüfer am Abschluss. Strittig scheint, in welchem Umfang sich Wertberichtigungen in Italien sowie auf dem Balkan zu Buche schlagen.

Mit den bisherigen Zahlen zur Bilanz gab sich Finanzminister Michael Spindelegger (ÖVP) nach der letzten Aufsichtsratssitzung vor einer Woche nicht zufrieden. Ö1 gegenüber sagte Spindelegger, er wolle von Vorstand und Aufsichtsrat Klarheit, was mit den bisherigen Finanzspritzen passiert ist: "Ich bestehe darauf, dass Zahlen, die valide sind, auf den Tisch kommen, bevor die Entscheidung über eine nächste Finanzspritze getroffen wird."

Milliarde schon im Budget reserviert

Ein Sprecher der Hypo Alpe Adria sagte Ö1 gegenüber, dem Ministerium würden bereits Zahlen vorliegen. Die Bank sei bestrebt, diese so rasch wie möglich zu konkretisieren und abzusichern. Wann die Bilanz für das Vorjahr fertig ist, könne er noch nicht sagen. Spätestes in elf Tagen, am Monatsende, muss sie finalisiert sein.

Eine weitere halbe Milliarde wird die Hypo offenbar dafür brauchen, um bis Anfang September über die Runden zu kommen. In gut fünf Monaten soll aus dem Institut eine Abbaugesellschaft ohne Banklizenz und ohne staatliche Garantie entstanden sein. "Ich möchte exakt wissen, wie sieht das aus, was notwendig ist, vor allem auch, was die Risiken für 2014 sind", sagte der Finanzminister.

Michael Spindelegger, als Vertreter der Eigentümerin Republik, will ein gesamtes Kostenpaket für die Vorjahresbilanz und die Restlaufzeit der Hypo als Bank. Beide Seiten legen offenbar großen Wert darauf, dass der Kapitalbedarf eine Milliarde Euro nicht übersteigt. Dieser Betrag ist bereits im Bundesbudget reserviert.