Erdogan feiert Wahlsieg

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat das Ergebnis der Kommunalwahl als großen Sieg seiner islamisch-konservativen Partei AKP gefeiert. Das Ausmaß des Erfolges war jedoch überraschend. Der Weg zur Präsidentschaftskandidatur Erdogans könnte damit jetzt frei sein.

Mittagsjournal, 31.3.2014

"Sieg der neuen Türkei"

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan feiert das Ergebnis der Kommunalwahlen als großen Sieg seiner islamisch-konservativen Partei AKP, seinen Kritikern droht er mit Konsequenzen. Nach Auszählung von rund der Hälfte der Stimmen kam die AKP auf 44 bis 46 Prozent, deutlich mehr als bei der Kommunalwahl 2009. Die größte Oppositionspartei CHP erreicht 23 bis 28 Prozent. Erdogan sprach noch in der Nacht vom Balkon der AKP-Zentrale in Ankara, wo ihm Tausende Anhänger zujubelten. "Heute ist der Tag des Sieges der neuen Türkei, 77 Millionen sind vereint als Brüder", sagte er.

Die Wahl war ein Test dafür, wie viel Rückhalt Erdogan trotz Korruptionsskandalen und Entscheidungen wie der Sperre von Twitter und Youtube in der Bevölkerung hat.

Vorwürfe des Wahlbetrugs

Bei Auseinandersetzungen am Wahltag wurden mindestens acht Menschen getötet. In zwei Ortschaften der südlichen Provinzen Hatay und Sanliurfa habe es Schießereien zwischen Angehörigen einzelner Kandidaten gegeben, berichteten türkische Fernsehsender. In mehreren anderen Wahllokalen kam es zu Übergriffen.

Aktivisten berichteten zudem über Anzeichen von Wahlbetrug. Türkische Medien berichteten, die Polizei habe ihre Einsatzkräfte rund um den Istanbuler Taksim-Platz verstärkt, um auf mögliche Proteste vorbereitet zu sein. Die Spannungen hatten sich verschärft, während türkische Medien widersprüchliche Ergebnisse veröffentlichten. (Text: APA, Red.)