Chinas Staatspräsident besucht die EU

Zum Abschluss seiner Reise durch Europa hat der chinesischen Präsident Xi Jin Ping heute die Institutionen der Europäischen Union besucht. Die EU ist für China der wichtigste Handelspartner. Nach seiner Begegnung mit dem chinesischen Präsidenten plädierte Parlamentspräsident Schulz für engere Beziehungen zwischen China und Europa. Von der Presse wurde Xi Jin Ping während seines Besuches hermetisch abgeschirmt.

Abendjournal, 31.3.2014

Premiere in Brüssel

Ein chinesischer Staatspräsident bei der Europäischen Union, das ist eine Premiere. Die EU ist für China als Handelspartner zwar noch wichtiger, als die USA. Aber die Führung in Peking hat sich bisher vor allem um die Beziehungen zu den Nationalstaaten gekümmert. Große Geschäfte, das war das Ziel der Reise in Paris und Berlin. In Brüssel geht es darum, den Rahmen für die wirtschaftliche Zusammenarbeit abzusichern. China will sein überschüssiges Kapital nicht mehr ausschließlich in Dollar anlegen. Dass die Europäer es geschafft haben den Euro zu stabilisieren, begrüßen die chinesischen Partner. Sie überlegen jetzt nicht nur verstärkt in europäische Firmen zu investieren, sondern auch wieder Staatsanleihen aus dem Euroraum zu kaufen.

Zurückhaltend bleibt China im Disput um die Ukraine: einer Verurteilung der Annexion der Krim oder gar Sanktionen schließt sich Xi Jin Ping nicht an, aber es gibt auch keine ausdrückliche Zustimmung zur russischen Aktion. Die Menschenrechte oder Tibet, die normalerweise Stolpersteine sind, wenn Chinas Führung in den Westen reist, waren diesmal nur Randthemen. Eine Pressekonferenz, bei der auch unangenehme Fragen gestellt werden können, wie das bei Gipfeltreffen in Brüssel üblich ist, ist auf ausdrücklichen chinesischen Wunsch zur Sicherheit keine angesetzt worden.