12 Stunden Arbeitstage bald erlaubt

Die Regierungsparteien SPÖ und ÖVP sind entschlossen, ab der Jahresmitte 12-Stunden-Arbeitstage unter bestimmten Voraussetzungen gesetzlich zuzulassen. Derzeit gibt es noch ein gesetzliches 10-Stunden-Limit. Die ÖGB-Spitze ist im Prinzip einverstanden, in der Sozialistischen Jugend regt sich Widerstand.

Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner und Sozialminister Rudolf

(c) Aigner, BKA, APA

Abendjournal, 2.4.2014

Für Gleitzeitarbeiter

Zwischen siebenhundert- und neunhunderttausend Arbeitnehmer Arbeiten in Gleitzeit, sie können sich also in einem gewissen Rahmen den täglichen Arbeitsbeginn aussuchen. Für sie soll die neue Zeitregelung gelten, und - grob gesprochen - Personen auf Dienstreise. ÖVP-Wirtschaftsminister Mitterlehner versichert: der 12-Stunden-Tag für alle sei nicht vorgesehen.

Auch sein Verhandlungs-Gegenüber, SP-Sozialminister Hundstorfer verweist auf die Einschränkungen beim geplanten Zwölf-Stundentag: nur bei Gleitzeit, nicht mehr als 50 Stunden in der Woche und Überstunden müssen bezahlt werden.

Kritik und Zustimmung

Was sagt die Gewerkschaft? ÖGB-Chef Foglar ist einverstanden, er will quasi im Abtausch mehr sechste Urlaubswochen im Arbeitsrecht und andere arbeitnehmerfreundliche Zuckerln herausverhandeln. Andere sehen es nicht so gelassen: Die Grünen sprechen von einem Zurück ins 19. Jahrhundert durch die geplante 12-Stundenregelung und die Sozialistische Jugend spricht von einem unglaublichen Angriff auf Arbeiterinnenrechte. Und: Man müsse Überstunden in Österreich abbauen und Arbeit gerecht verteilen.

Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung begrüßen die geplante Regelung, das sichere Beschäftigung und die Wettbewerbsfähgiekt des Wirtschaftsstandortes.