Entwicklungshilfe: Österreich bleibt Schlusslicht
Noch nie zuvor haben die reichen Industrieländer so viel Geld für Entwicklungszusammenarbeit ausgegeben, das zeigt eine neue Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) - und das trotz der Wirtschaftskrise. Österreich bleibt dabei aber weiter ein Schlusslicht.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 9.4.2014
Markus Müller
Beschämendes Verhalten Österreichs
Hilfe für Straßenkinder, Kampf gegen Hunger und Krankheiten in den ärmsten Ländern der Welt - noch nie haben die reichen Industriestaaten dafür so viel Geld ausgegeben wie im letzten Jahr. Nämlich: 135 Milliarden Dollar, ein Plus von 6 Prozent. Österreich ist hier eine der wenigen Ausnahmen kritisiert Annelies Vilim von der Arbeitsgemeinschaft Globale Verantwortung. Laut dem OECD-Bericht gibt Österreich 0,28 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (854,04 Mio. Euro) für Entwicklungszusammenarbeit aus und zählt damit zu den Schlusslichtern Europas. "Wir sind näher an den Pleiteländern als an Deutschland, diese 0,28 Prozent sind für uns nicht erfreulich, im Gegenteil: Das ist für ein reiches Land wie für Österreich sehr beschämend", sagt Vilim. Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) erklärt dazu, er habe immerhin eine weitere Kürzung der Entwicklungsgelder verhindert. Andere Länder zeigen aber dass auch während einer Wirtschaftskrise mehr Mittel für Entwicklungszusammenarbeit möglich sind.