Drei Tote bei Kämpfen in der Ukraine - Krisentreffen in Genf
Mit bilateralen Gesprächen hat am Vormittag in Genf ein internationales Krisentreffen begonnen, bei dem die Möglichkeiten für eine politische Lösung des Ukraine-Konfliktes ausgelotet werden sollen. Der Auftakt wurde durch Berichte aus Kiew überschattet, wonach bei einem Angriff prorussischer Aktivisten auf einen Stützpunkt der Nationalgarde mindestens drei Menschen getötet und 13 verletzt wurden.
8. April 2017, 21:58
(c) US DEPARTMENT OF STATE, EPA
Mittagsjournal, 17.4.2014
Gelegenheit für direkte Gespräche
Die Chefdiplomaten der USA, Russlands, der Ukraine sowie der EU trafen heute im Genfer Hotel Intercontinental unweit des europäischen Sitzes der Vereinten Nationen zusammen, um über eine politische Lösung der Ukraine-Krise zu beraten. Zwei Aktivistinnen der Femen-Bewegung wurden verhaftet, als sie versuchten oben ohne vor dem Genfer Hotel Intercontinental zu demonstrieren.
Für den Außenminister der von Moskau bisher nicht anerkannten ukrainischen Übergangsregierung, Andrej Deschtschiza und dessen russischen Amtskollegen, Sergej Lawrow, ist das Genfer Treffen die zweite Gelegenheit zu direkten Gesprächen am Verhandlungstisch. An der Vierer-Runde nehmen auch US-Außenminister John Kerry und die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton teil.
Putin weist erneut Vorwürfe zurück
Mit Blick auf die Genfer Verhandlungen rief Russlands Präsident Wladimir Putin die Führung in Kiew zum "echten Dialog" mit der ethnisch russischen Bevölkerung der Ukraine auf. Zugleich wies er erneut Vorwürfe zurück, wonach russisches Militär die Angriffe von Separatisten in der Ostukraine steuere.
Die ukrainische Delegation will in Genf verlangen, dass Russland seine Truppen von der ostukrainischen Grenze abzieht und aufhört, die" terroristischen Handlungen in der Ostukraine" zu ünterstützen. Außerdem will man die Bestätigung, dass die Krim ein Teil der Ukraine ist, so der ukrainische Übergangs-Außenminster.
Tote und Verhaftungen
Überschattet werden die Gespräche von Kiewer Meldungen, dass in der vergangenen Nacht bei einem Angriff prorussischer Aktivisten auf einen Militärstützpunkt im Südosten mindestens drei Menschen getötet worden seien. Zudem haben die ukrainischen Sicherheitsbehörden die Festnahme von zehn russischen Staatsangehörigen mit "Geheimdienst-Hintergrund" gemeldet. Sie würden nun verhört. (Text: APA, Red.)