Obama stärkt Japan den Rücken
Auf seiner viel beachteten Asienreise stärkt US-Präsident Barack Obama den Verbündeten den Rücken und sendet eine klare Botschaft nach China. Die USA stehen hinter Japan und anderen Verbündeten in der Region und werden diese Bündnisse keinesfalls für eine engere Kooperation mit China opfern, die Allianz mit Japan sei die Basis für Sicherheit in Ostasien so Obama in Tokyo. China hat mit einer Reihe an Nachbarn territorialen Streit und betrachtet das verstärkte Engagement der USA in Ostasien mit Argwohn.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 24.4.2014
Obama bezieht Stellung für Japan
Barack Obama war noch gar nicht in Tokio gelandet, da haben Chinas staatlich gelenkte Medien bereits zum verbalen Angriff geblasen. Die Politik der USA in Ostasien sei ein bewusst geschmiedeter Plan die rasante Entwicklung Chinas einzudämmen. Wörtlich hieß es, die USA wollen den asiatischen Riesen an die Kette legen. Auslöser war ein Interview des US-Präsidenten mit einer japanischen Zeitung. Die von Japan verwalteten und auch von China beanspruchten Inseln im ost-chinesischen Meer fallen unter den Verteidigungsvertrag der USA mit Japan, hatte Obama da gesagt.
Der Vertrag garantiert bei einer Verletzung japanischen Territoriums den militärischen Beistand der Amerikaner. Das ist zwar keine neue Position. Neu ist aber, dass ein amerikanischer Präsident persönlich so deutlich Stellung bezieht im Inselstreit: „Die Allianz zwischen den USA und Japan ist die Basis für Sicherheit in Ostasien und im Pazifik. Sie garantiert nicht nur unser beider Sicherheit, sondern sie bedeutet Stabilität für die ganze Region. Wir müssen diese Allianz stärken“ sagt Obama heute beim Zusammentreffen mit Japans Premier Abe.
Die Antwort aus Peking fällt deutlich aus: Die Amerikaner sollen die Fakten respektieren, sie sollen Verantwortung zeigen und sich bei territorialen Fragen in unserer Region heraushalten. Sie sollten sich überhaupt mit Worten und Taten zurückhalten“ sagt der Sprecher des Außenministeriums in Peking.
Balanceakt gegenüber China
Und tatsächlich hat der US-Präsident auf seiner Asienreise einen Balanceakt zu vollbringen. Er muss amerikanischen Verbündeten in der Region, von Japan und Südkorea bis zu den Philippinen und Malaysia, den Rücken stärken. Er muss Zweifel am politischen Willen und der militärischen Macht der USA in diesen Ländern zerstreuen. Ohne China zu sehr vor den Kopf zu stoßen. Doch wird in Peking allein der Reiseplan Obamas schon als klares Signal gesehen. Wenn nicht gar als Provokation. Denn der US-Präsident lässt China dieses Mal links liegen und besucht stattdessen die wichtigsten Verbündeten, die allesamt mit dem Nachbarn China um Territorium streiten. Konkret um Inselgruppen und Rohstoffe im ost- und südchinesischen Meer.
Chinesische Medien werfen den USA wörtlich Paranoia in Ostasien vor. Eine nach ihrer Lesart unbegründete Angst vor dem Aufstieg Chinas. Doch sehen die Nachbarn dies grundlegend anders. Dort wächst die Sorge auch mit Blick auf die jüngsten Ereignisse in der Ukraine. Dass Russland den Westen, vor allem die USA derart herausfordern kann, dass wird den Amerikanern als Schwäche ausgelegt. In Peking ebenso wie in Tokio oder Manila.