Ukraine: Kämpfe wieder voll entbrannt

Die Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Separatisten sind wieder angeheizt: In Slawjansk wurden heute Morgen mehrere Polizisten getötet. Am Nachmittag haben die Regierungstruppen die Separatisten wieder zurückgedrängt. Weiter südlich in Odessa ist die Situation ebenfalls angespannt. Am Vormittag hat in der Hafenstadt das Begräbnis der über 40 Opfer der Ausschreitungen vom vergangenen Freitag stattgefunden. Die Behörden versuchen die Menschen zu beruhigen.

Abendjournal, 5.5.2014

Begräbnisfeierlichkeiten in Odessa

Tausende Menschen erweisen den Opfern die letzte Ehre. Blumen und Kränze türmen sich auf den offenen Särgen. Eine Frau ist verzweifelt, denn ihr Sohn ist tot. Er war kein Separatist, sagt sie: "Sie verbrennen und töten uns. Wir sind keine Separatisten und keine Terroristen. Sie wollen uns nur auslöschen."

Unterdessen haben die Behörden die Todesursachen der Opfer veröffentlicht. Der Gesundheitsstadtrat von Odessa hat eine lange Liste: "13 hatten Schusswunden, acht sind an Verbrennungen gestorben. Sieben hatten Stichwunden. Und schließlich hatten 12 Menschen Rauchgasvergiftungen". Der Bürgermeister von Odessa hat dann mahnende Worte: "Diese Tragödie sollte alle verfeindeten Gruppierungen vereinen".

Weiter Kämpfe in Slawjansk

Weiter nördlich, in Slawjansk die Separatisten in die Offensive gegangen. Heute Morgen wurden dort vier Polizisten getötet. Seitdem waren ununterbrochen Sirenen und Kirchenglocken zu hören. In Kiew spricht das Innenministerium von einem Hinterhalt. Ukrainische Truppen wurden mit schweren Waffen in Slawjansk angegriffen.