Nigeria: Hilfe bei der Suche nach Mädchen
Die internationale Unterstützung bei der Suche nach den von Terroristen entführten Mädchen in Nigeria weitet sich aus. Nach den USA und Großbritannien boten am Donnerstag weitere Länder der Regierung in Abuja ihre Hilfe an, darunter Frankreich, China und Kanada.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 8.5.2014
Nigeria akzeptiert Hilfe
Mehr als drei Wochen nach der Entführung von mehr als 200 Schülerinnen in Nigeria wächst der internationale Druck auf Nigerias Regierung, die Suche nach den Mädchen zu intensivieren. Die Entführung in Nigeria sei eine der dunklen Geschichten dieser Welt, die zeigen würden, dass die Menschheit ihre dunkelsten Impulse noch nicht überwunden habe, sagte Präsident Barack Obama gestern. Erst am Dienstag hat Nigerias Präsident Goodluck Jonathan zugestimmt, sich von der internationalen Gemeinschaft helfen zu lassen. "Wir sind froh, dass Nigeria unsere Hilfe annimmt", sagt US Präsident Barack Obama. Ein amerikanisches Expertenteam soll in Nigeria dabei helfen, die Mädchen zu finden und eine Operation zu ihrer Befreiung zu planen. Neben den USA wollen sich auch China, Großbritannien, Frankreich und Kanada an der Suche nach den Mädchen beteiligen. Frankreich schickt Soldaten aus anderen Afrikaeinsätzen nach Nigeria.
Kopfloses Monster?
Die Entführung der Schulmädchen hat ein Schlaglicht auf die wachsende Sicherheitskrise in Nigeria geworfen. Allein in diesem Jahr sind schon mehr als 1500 Menschen bei Anschlägen und angegriffen der radikalislamischen Extremistengruppe Boko Haram getötet worden. Die Regierung in Nigeria spielte das Problem bisher runter, immer mehr Menschen in Nigeria kritisieren die Untätigkeit der Regierung unter Präsident Goodluck Jonathan. "Wir haben es mit einer unkoordinierten zusammengewürfelten Meute zu tun, die jede Art der Waffe einsetzen können wie und wann sie wollen", verteidigt ein Sprecher von Präsident Goodluck Jonathan den schwierigen Kampf gegen die Rebellen.
Aufruf zur lauten Solidarität
Dieser Vorfall dürfe aber auf keinen Fall unbeantwortet bleiben, so der Aufruf der jungen Aktivistin Malala Youzafzai, die sich in Pakistan für die Schulbildung von Mädchen einsetzte und deshalb zur Zielscheibe der radikalislamischen Taliban wurde. Malala dazu: "Als ich von den entführten Mädchen in Nigeria hörte fühlte ich, als wären meine Schwestern gefangen. Wir dürfen nicht dazu schweigen, sonst werden Angriffe wie diese immer mehr werden." Seit der großen Entführungsaktion wurden im Nordosten Nigerias weitere Mädchen entführt, bei einer Serie von Anschlägen Anfang der Woche wurden mehrere hundert Menschen getötet.