UNO: Menschenrechtsverstöße in Ukraine

Die Vereinten Nationen prangern eine alarmierende Verschlechterung der Menschenrechtslage vor allem im Osten der Ukraine an. Experten der UNO-Menschenrechtskommission sprechen in einem heute in Genf präsentierten Bericht von "wahren Gewaltexzessen".

Abendjournal, 16.5.2014

"Gezielte Folter"

Menschen würden im Osten der Ukraine gezielt entführt, gefoltert und ermordet. Die UNO listet 112 Entführen auf, 49 Menschen seien noch immer verschwunden. Die Vereinten Nationen machen dafür vor allem die russischen Separatisten verantwortlich, die gut organisiert und schwer bewaffnet seien. Die Lage vor allem im Osten sei daher besorgniserregend, sagt der Sprecher der UNO-Menschenrechtskommission, Gianni Magazzeni.

Aber auch ukrainische Sicherheitskräfte seien für das Verschwinden von Menschen verantwortlich, heißt es in dem Bericht. Besorgt äußert sich die UNO-Menschenrechtskommission auch über die Lage der Krimtataren auf der von Russland annektierten Schwarzmeerinsel: „Bisher haben siebentausendzweihundert Angehörige der Krim-Tataren die Schwarzmeerinsel in Richtung Ukraine verlassen.“

Die Krim-Tataren waren erst nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion in den 1990iger Jahren wieder in ihre Heimat zurückgekehrt. Russland hat den heutigen Bericht als unobjektiv zurückgewiesen. Die UNO habe ihre übliche Neutralität vermissen lassen, kritisiert ein Sprecher des Außenministeriums in Moskau.