Assad lässt sich wiederwählen

Im Bürgerkriegsland Syrien schließen in diesen Minuten die Wahllokale. Trotz massiver Gewalt, zehntausender Kriegsopfer und Millionen Vertriebener hat sich Staatschef Bashar al-Assad heute für weitere sieben Jahre zum Präsidenten wählen lassen. Für Kritiker ist die Wahl nicht mehr als eine tragische Farce.

Abendjournal, 3.6.2014

Das syrische Staatsfernsehen zeigt Hunderte Menschen in langen Schlangen vor den Wahl-lokalen. Hier herrscht Freiheit sagt eine Wählerin und natürlich stimmen wir für Dr Bashar. Wir sind gekommen um den Präsidenten zu wählen, sagt ein älterer Mann

Bashar al Assad hat in der Früh in Begleitung seiner Frau seine Stimme abgegeben. Im dunkel-blauen Anzug schüttelt er Hände, seine Frau verteilt Küsschen. Ein perfektes Bild wäre da nicht im Hintergrund Gefechtslärm aus Vororten von Damaskus zu hören.

Laut der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte haben Aufständische Granaten auf Bezirke abgefeuert, die von Regierungstruppen gehalten werden. Die Armee hat demnach Luftangriffe auf Viertel rund um Damaskus geflogen.

Erstmals gibt es Gegenkandidaten, wenn auch chancenlos und vom Regime ausgewählt. Vertreter der Opposition sind ausgeschlossen. Gewählt wird nur in Gebieten unter Regierungskontrolle, weniger als die Hälfte des Landes. Wann das Wahlergebnis bekanntgegeben wird ist unklar, aber es steht ja ohnehin schon fest.

Durch einen Wahlsieg hofft Bashar al Assad seine Position stärken zu können. Klar ist die Fronten werden sich damit noch weiter verhärten - nach mehr als 3 Jahren Bürgerkrieg mit mehr als 160.000 Toten.

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