Serbiens Premier in Wien: Thema Fluthilfe
Der serbische Ministerpräsident Aleksander Vucic ist heute in Österreich auf Besuch bei Vizekanzler Michael Spindelegger (ÖVP). Neben dem EU-Beitritt Serbiens war ein Thema auch das Hochwasser, das Teile Serbiens verwüstet hat, und die Frage, was Österreich zum Wiederaufbau beitragen kann.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 4.6.2014
Alte Gräben zugeschüttet
Der serbische Ministerpräsident bedankt sich zuerst bei den Österreichern für die großzügige Hilfe. Aus keinem anderen Land hat es so viel Zuwendung gegeben sagt er. Bis zu zwei Milliarden Euro könnte der Schaden ausmachen so Alexander Vucic. Neben der Landwirtschaft wurde die Energie- und Transportinfrastruktur besonders hart getroffen: "Ich habe heute betont, dass unsere Bahn und Strasseninfrastruktur in den betroffenen Gebieten zerstört ist. Und, dass wir viel Hilfe von der EU benötigen werden. Aber nicht nur Serbien. Auch Kroatien und Bosnien." Diese Flutkatastrophe habe jedenfalls gezeigt, dass alte Gräben zugeschüttet werden konnten. Die ehemals verfeindeten Länder am Balkan arbeiten, jetzt zusammen so Vucic: "Wir treten auch gemeinsam auf. Serbien, Bosnien und Kroatien. Auch wenn wir alle hart getroffen sind, helfen wir uns gegenseitig. Alle am Balkan."
Expertise aus Österreich
Jetzt müsse einmal der Schaden genau aufgenommen werden, so Vucic. Erst dann sei es möglich, die EU, aber auch einzelne Länder zu bitten, sich am Wiederaufbau zu beteiligen. Jetzt schon konkrete Forderungen zu stellen sei unseriös, so der Ministerpräsident: "Ich kann heute noch keine genauen Zahlen über den Schaden sagen. Wir werden in den kommenden Wochen gemeinsam mit der UNO der EU und der Weltbank den Schaden beziffern. Wir wollen vor allem ehrlich sein und es auch nicht übertreiben." Österreich könne sich mit seiner Expertise im Bereich des Hochwasserschutzes - Stichwort mobiler Hochwasserschutz - einbringen, so Vizekanzler Spindelegger. Konkrete Zusagen hat es heute aber noch nicht gegeben.