Flüchtlingswelle nach Italien reißt nicht ab

Hunderttausende Menschen warten in Libyen auf die Gelegenheit, nach Europa zu kommen, die meisten aus Afghanistan, Syrien und Somalia. Allein am Pfingstwochenende haben mehrere tausend ihr Leben riskiert, um in der EU ein besseres Leben zu finden. Die italienische und die maltesische Küstenwache kommen kaum noch nach, Flüchtlinge von ihren Booten zu retten.

Morgenjournal, 10.6.2014

50.000 seit Jahresbeginn

Seit Donnerstag sind 5200 Bootsflüchtlinge vor Sizilien gerettet worden. Auf einem der zahlreichen Boote wurden allerdings drei Menschen nur noch tot geborgen. Die geretteten Flüchtlingen sind mehrheitlich Afghanen, Syrer, Algerier und Somalier.

Die italienischen Justizbehörden verschärfen inzwischen den Kampf gegen Schlepperei. Die Staatsanwaltschaft der sizilianischen Stadt Syrakus nahm vier Tunesier fest. Sie sollen 1.251 Migranten nach Sizilien geschleust haben.

50.000 Migranten haben seit Jahresbeginn Süditalien erreicht, das sind 6.000 mehr als im Gesamtjahr 2013. Die Regierung von Ministerpräsident Matteo Renzi will die Flüchtlingsfrage zum prioritären Thema des Halbjahres seines EU-Vorsitzes ab Juli machen. Laut dem italienischen Innenministerium warten 800.000 Menschen in Libyen auf die Abfahrt nach Europa.

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