Ost-Ukraine: Stacheldraht Richtung Russland

Der Ukrainischen Armee ist es heute gelungen die Stadt Mariupol von den Separatisten zurückzuerobern. Nach heftigen Gefechten ist die Stadt mit 500.000 Einwohnern nun wieder unter der Gewalt der Zentralregierung. Um das Eindringen weiterer Moskautreuer in die Ukraine zu verhindern, gibt es nun einen Vorschlag für eine Art Grenzfestung.

Abendjournal, 13.6.2014

Mariupol zurückerobert

Die Ukrainische Fahne weht wieder über dem Rathaus der Stadt Mariupol. Vorangegangen sind heftige Kämpfe gegen die Separatisten. Hier feuert ein Soldat der ukrainischen Armee von einem umgebauten Lastwagen aus mit einem schweren Maschinengewehr auf die Moskau-treuen Truppen. Mindestens 40 Mann von ihnen sollen getötet worden sein. Wieder die Herrschaft über die Grenzregion zu Russland zu gewinnen ist für die Regierung in Kiew von zentraler Bedeutung.

Nach ukrainischen Angaben sichern die Soldaten die Grenze zu Russland über eine Länge von 120 Kilometern. Beide Länder teilen insgesamt eine Grenze von etwa 2.000 Kilometern. Und so ist unklar, wer den Rest kontrolliert.

Angeblich werden Panzer und anderes schweres Gerät über die Grenze geschmuggelt um die Separatisten zu unterstützen. Und genau deshalb hat der ukrainische Milliardär Igor Kolomojski eine Idee geboren, die direkt aus dem Kalten Krieg zu stammen scheint.

Elektrischer Stacheldrahtzaun

Er will die Grenze zu Russland auf der kompletten Länge von 1.920 Kilometern mit einem Elektrozaun absichern. Die mit Stacheldraht verstärkte Absperrung sei notwendig, um die Ukraine vor Eindringlingen aus dem Nachbarland zu schützen, sagt Kolomojski der auch Vize-Gouverneur der Region Dnepopetrowsk ist.

Vor dem Zaun sollen außerdem Gräben ausgehoben und ferngesteuerte Minen verlegt werden. Das Projekt könne innerhalb von sechs Monaten fertiggestellt werden die Kosten in Höhe von 100 Millionen Euro sollen durch Spenden gedeckt werden.