Hypo: Rothensteiner warnt vor Sondergesetz

Hochrangige Banken- und Versicherungsvertreter lehnen den Plan der Regierung ab, die Forderungen von Nachranggläubigern der Hypo Alpe Adria nicht zu bedienen. In Summe geht es um 890 Millionen Euro an Anleihen, für die das Land Kärnten haftet. Der Chef der Raiffeisen Zentralbank und Bundesspartenobmann Walter Rothensteiner sieht den Finanzplatz Österreich gefährdet.

Mittagsjournal, 23.06.2014

Walter Rothensteiner im Gespräch mit Volker Obermayr

Gefahr für den Finanzplatz

Auch Walter Rothensteiner kritisiert, wie schon zuvor andere Bankenchefs, dass das Hypo-Sondergesetz eine Gefahr für den Finanzplatz Österreich sei, "wenn die Republik allenfalls nicht als glaubwürdig für garantierte Papiere gesehen wird." Das Downgrading der Banken durch die Ratingagenturen werde tendenziell die Refinanzierung der Banken verteuern. International werde das Hypo-Sondergesetz Österreich nicht gut tun. Das sehe man am Downgrading der Banken, die damit überhaupt nichts zu tun haben."

Hypo-Sondergesetz: auch keine billige Lösung

Rothensteiner konzediert der Regierung, dass sie versuche, den "Steuerzahler frei zu halten. Aufgabe der Teilnehmer am Finanzplatz sei es, aufzuzeigen, was sie daran negativ finden." Rothensteiner geht davon aus, dass das Hypo-Sondergesetz auch so beschlossen wird. "Kann sein, dass das auch keine billige Lösung wird, weil es ja die eine oder andere Klage geben wird." Das werde man dann in den nächsten 2 bis 3 Jahren sehen, sagt Rothensteiner.