Irak: Armee im Rückeroberungskampf
Nach der Ausrufung eines Kalifats durch die radikal-sunnitische Terrorgruppe ISIS hat die irakische Armee ihre Großoffensive fortgesetzt. Hart umkämpft ist die Stadt Tikrit, nordwestlich von Bagdad. Die Armee versucht mit Hochdruck, die Oberhand in den von den Rebellen kontrollierten Gebieten zurückzugewinnen.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 30.6.2014
Perfekt inszeniert, so präsentiert sich ISIS, deren Kämpfer schwenken schwarze ISIS Flaggen, vermummt rufen sie zum Kampf auf. Im melodiösen Tonfall eines Koranrezitators verkündet ein ISIS Sprecher in einer Audiobotschaft via Internet wovon Jihadisten träumen. Ein islamisches Kalifat ist errichtet worden, Abu Bakr al Baghdadi zum Kalifen ernannt worden, es ist für jeden Muslim verpflichtend, ihm den Treueeid abzulegen.
In den Händen von Abu Bakr al Baghdadi liege nun die geistliche und weltliche Macht. Das Kalifat reiche von der syrischen Stadt Aleppo bis ins irakische Diyala. Die Botschaft wurde beinahe zeitgleich auf Deutsch, Englisch, Französisch und Russisch veröffentlicht.
ISIS beherrscht einige Regionen im Bürgerkriegsland Syrien, von dort haben die Kämpfer heute auch ein Video ins Internet gestellt, das zeigen soll, wie die Ausrufung des Kalifats gefeiert wurde. Die Echtheit des Videos kann aber nicht bestätigt werden. Im benachbarten Irak ist nach wie vor die Stadt Tikrit umkämpft. Nach eigenen Angaben hat die irakische Armee das Umland von Tikrit wieder zurückerobert. Der Zeitpunkt der Audiobotschaft war gut gewählt, zu Beginn des Fastenmonats Ramadan und vor der morgen beginnenden ersten Sitzung des neu gewählten Parlaments in Bagdad. Der schiitische Ministerpräsident al Maliki will sich von den Abgeordneten erneut zum Premier wählen lassen.