Rot-Schwarze Einigkeit bei Türkisch Matura

Türkisch, eine Fremdsprache, die in Österreich für viele Jugendliche die Sprache ihrer Eltern und Großeltern ist, sollte auch als eine der lebenden Fremdsprachen unterrichtet und als Maturafach wählbar sein, fordert SOS-Mitmensch in einem Rundschreiben an Politiker.

Morgenjournal, 1.7.2014

Türkisch als Maturafach

Vor einigen Wochen hat die Wiener ÖVP-Politikerin Isabella Leeb, auf Befragen des Magazins für Menschenrechte, zu Protokoll gegeben, dass aus ihrer persönlichen Sicht nichts dagegenspreche, Türkisch als Maturafach zu installieren sowie es das ja bei einem Dutzend anderer lebender Fremdsprachen gibt: von Englisch bis Russisch und Bosnisch-Kroatisch-Serbisch. Türkisch als Maturafach, sie sei keinesfalls dagegen, formulierte Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) dazu. Und auch Ministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) sagte, sie habe kein Problem mit dem Fach Türkisch als Maturagegenstand.

SOS-Mitmensch fordert rasches Handeln

Das alles war Anfang Juni, und SOS Mitmensch waren diese Reaktionen zu wenig. "Wir haben daher die Landesregierungen aller neun Bundesländer angeschrieben und zur Einführung von Türkisch als Maturafach befragt", sagt SOS-Mitmensch-Sprecher Alexander Pollak. Bisher gab es positive Rückmeldungen aus fünf Bundesländern: aus Wien, der Steiermark, Kärnten, Oberösterreich und Salzburg, so Pollak.

Auch die Bildungssprecherin des ÖVP-Parlamentsklubs, Brigitte Jank, war unter den Kontaktierten: "Wir leben in einer zunehmend vernetzten und globalen Wirtschafts- und Arbeitswelt. Ich halte Türkisch als Maturafach daher für richtig", sagt Jank. Es brauche aber eine Bedarfserhebung im Vorfeld. SOS-Mitmensch sieht jedenfalls einen parteiübergreifenden SPÖ-ÖVP-Konsens und fordert Unterrichtsministerin Gabriele Heinsch-Hosek auf, jetzt bei der Vorbereitung für das Fach Türkisch in der Matura rasch zu handeln.