Arbeitslosigkeit steigt weiter

Schlechte Nachrichten für den österreichischen Arbeitsmarkt. Die Zahl der Menschen ohne bezahlte Stelle ist neuerlich gestiegen. Derzeit sind annähernd 355.000 Menschen beim Arbeitsmarktservice AMS gemeldet. Das sind um 13 Prozent oder 40.000 Menschen mehr als noch vor einem Jahr.

Antragsformular AMS

(c) APA/HERBERT PFARRHOFER

Mittagsjournal, 1.7.2014

Alle Bereiche betroffen

Ob Frauen, Männer, Jugendliche, Ältere, Jugendliche, In- oder Ausländer - in allen Gruppen weist die Statistik eine deutliche Zunahme aus. Betroffen sind ebenso alle wichtigen Branchen, vor allem Bauwirtschaft, Handel und Tourismus. Durchwegs im Plus sind die Bundesländer. Vorarlberg ausgenommen liegt der Zuwachs im Jahresverglich im zweistelligen Prozentbereich.

Der neuerliche Anstieg ist eine Kombination aus einer schwachen Konjunktur und einem Mehr an Jobsuchenden. Das zeigt sich besonders in der Bundeshauptstadt. Das Wirtschaftswachstum ist, gemessen an der steigenden Zahl an Zuwanderern sowie Pendler jenseits der Grenzen, zu niedrig. Wer in Wien noch dazu schlecht gebildet, der Sprache nicht mächtig und älter als 50 Jahre alt ist, der verfügt der Statistik zufolge über besonders schlechte Chancen eine Stelle zu finden. Er gilt als kaum vermittelbar, die Langzeitarbeitslosigkeit wird wahrscheinlicher.

Trotz des erneuten massiven Anstiegs der Arbeitslosenzahlen steht Österreich im internationalen Vergleich auf dem Spitzenrang. Nach Berechnung der europäischen Statistikbehörde EUROSTAT beträgt die Quote für den Juni 4,7 Prozent. Der EU Schnitt liegt mit 10,5 Prozent mehr als doppelt so hoch. Ähnlich ist es bei der Jugendarbeitslosigkeit. Nach Angaben des Arbeitsmarktservice bleibt die Situation gespannt, Besserung ist nicht in Sicht. Aufgrund der weiterhin schwachen Konjunktur steigt die Zahl der Arbeitssuchenden schneller als die Zahl der unselbständig Beschäftigten. Diese beträgt derzeit annähernd 3,5 Millionen. Ein Plus im Jahresabstand von einem halben Prozent.