ÖIAG: Ederer kritisiert Wolf-Bestellung

Die Bestellung von Siegfried Wolf zum Aufsichtsratschef der ÖIAG hat für viel Wirbel gesorgt. Vor allem Grüne und Arbeiterkammer werfen ihm vor, nicht gleichzeitig die Interessen des Staates Österreich, dessen Beteiligungen in der ÖIAG verwaltet werden, und die Interessen seines russischen Arbeitgebers Oleg Deripaska vertreten zu können. Kritik kommt jetzt auch von Brigitte Ederer, die ebenfalls im Aufsichtsrat der ÖIAG sitzt und bei der Wahl nicht für Wolf gestimmt hat.

Mittagsjournal, 3.7.2014

ÖIAG-Aufsichtsratsmitglied Brigitte Ederer im Gespräch mit Ellen Lemberger

"Regierung nimmt Interessen nicht wahr"

Sie habe sich bei der Abstimmung über Wolf im Aufsichtsrat enthalten, weil die sich die Vorsitzführung von Wolf erst ansehen möchte, sagt Ederer. Sie verstehe dabei grundsätzlich nicht, "dass der Eigentümer nicht seine Eigentümerinteressen wirklich wahrnimmt, sondern sich der Aufsichtsrat selbst erneuert. Kein Mensch, der eine Firma besitzt, würde zugestehen, dass seine Firma einen Aufsichtsrat hat, der nicht von ihm in irgendeiner Form gestaltet wird." Die Regierung habe sich schließlich eine Reform der ÖIAG vorgenommen und müsste eigentlich die strategischen Entscheidungen treffen. So wie es jetzt ist, könnten die Eigentümerinteressen gar nicht vom Eigentümer wahrgenommen werden, so Ederer.

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