Irak: Neuer Präsident
Nach monatelagem Tauziehen seit den Wahlen im April hat das irakische Parlament heute den kurdischen Politiker Fouad Masoum zum neuen Staatspräsidenten gewählt. Der schwierigere nächste Schritt in der Regierungsbildung steht aber noch bevor: die Suche nach einem Premier, der das Land einen kann. Aber der bisherige, der Schiite, Nuri al-Maliki, weigert sich, abzutreten.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 24.7.2014
Moderater Kurde
Das Abstimmungsergebnis im irakischen Parlament war eindeutig: der 76-jährige Fuad Massum ist ab heute Iraks neuer Präsident. Massum ist einer der erfahrensten kurdischen Politiker des Irak. Er gilt als moderat und versöhnlich, seine guten Beziehungen zu allen politischen Lagern erleichtern die schwierige Aufgabe, die nun vor ihm liegt: Massum soll innerhalb der nächsten 2 Wochen eine neue Regierung im Irak bilden, die von Shiiten, Sunniten und Kurden gleichermaßen unterstützt wird. Vor allem die Sunniten sollen wieder an Bord geholt werden. So erhofft man sich, den Vormarsch der ISIS Kämpfer im Irak zu stoppen. Doch der umstrittene Premierminister Nuri al-Maliki ist derzeit nicht bereit zurück zu treten. UNO Generalsekretär Ban Ki-moon ist heute nach Bagdad gereist, um sich für die Bildung einer neuen Regierung einzusetzen.
Radikalislamisten ordnen Beschneidung an
Die ISIS Kämpfer setzen indessen Schritt für Schritt ihre Vorstellungen in den von ihnen kontrollierten Territorien um. Nach neuesten Berichten der UNO haben die islamischen Extremisten jetzt angeordnet, dass im Norden der Großstadt Mosul die Beschneidung aller Frauen und Mädchen beginnen soll. Laut UNO wären rund 4 Millionen Frauen im Irak von der geplanten Genitalverstümmelung betroffen.