Argentinien zahlt erste Tranche

Argentinien kämpft wieder einmal gegen die Staatspleite, vor wenigen Stunden hat die Regierung 642 Millionen Dollar an seine Gläubiger überwiesen. Morgen läuft ja eine Frist ab, die zwei US-Hedgefonds Argentinien gesetzt haben. Doch Argentinien ist mit dieser Zahlung seine Sorgen noch immer nicht los.

Morgenjournal, 29.7.2014

Langes Ringen um Kompromiss

Das Geld haben nämlich nicht die Hedgefonds bekommen, sondern andere Gläubiger. Und zwar die Staaten, mit denen Argentinien im Mai ausgemacht hat, die Schulden in der Höhe von 9,7 Milliarden Dollar innerhalb von fünf Jahren zurückzuzahlen. Das war jetzt die erste Tranche. Allerdings ist die Zahlung durchaus symbolisch zu verstehen, eben nach dem Motto: Grundsätzlich ist man bereit zu zahlen.

Im konkreten Streit mit den Hedgefonds, gibt es in New York bevor die Frist abläuft noch ein Treffen mit dem Vermittler, den der zuständige Richter eingesetzt hat. Beide Seiten pokern auf jeden Fall bis zum Schluss. Die Hedgefonds wollen 1,3 Milliarden Dollar plus Zinsen, Argentinien nennt sie "Aasgeier" und will vor allem deshalb nicht zahlen, weil dann weitere Prozesse mit anderen Gläubigern folgen könnten. Insgesamt stehen da 400 Milliarden Dollar auf dem Spiel.

Ein Kompromiss könnte so ausschauen: Die Hedgefonds könnten neue Anleihen bekommen und sich damit zufrieden geben. Möglicherweise gelingt es Argentinien auch, doch mehr Zeit zu bekommen: Grundlage für die Klage der Hedgefonds ist nämlich ein Paragraph in den Umschuldungsvereinbarungen, der aber nur mehr bis Ende des Jahres gilt. Dass man sich bis morgen schon einigt, ist recht unwahrscheinlich: Ein Anwalt der Regierung sagt, das geht sich nicht aus, nicht einmal, wenn man rund um die Uhr verhandelt.