Ukraine: Weiter Kämpfe um Absturzstelle

In der Ostukraine wird auch heute weitergekämpft. Die Absturzstelle des malaysischen Passagierflugzeugs ist weiterhin nicht zugänglich. Die internationalen Ermittler konnten bereits den dritten Tag in Folge nicht dorthin vordringen. Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte forderte nun den ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko auf, die Kämpfe sofort einzustellen.

Abendjournal, 29.7.2014

Juliane Nagiller,

An der Absturzstelle liegen immer noch sterbliche Überreste und persönliches Eigentum zahlreicher Opfer. Doch die internationalen Teams aus Forensikern, Polizisten und OSZE-Mitarbeitern können diese nicht bergen. Sie kommen nicht zum Gelände vor - es ist zu gefährlich. Auf der Zufahrtsstraße zur Unglücksstelle toben erneut heftige Kämpfe zwischen der ukrainischen Armee und prorussischen Rebellen. Mindestens 20 Menschen sind heute bei den Gefechten gestorben.

Die eigentlich vom ukrainischen Präsidenten angeordnete Waffenruhe rund um die Absturzstelle wird von keinem der beiden Konfliktparteien eingehalten. Ein Sprecher der OSZE versichert, dass man sich um einen Zugang zur Absturzstelle bemühe: Wir verhandeln mit allen Seiten, um zu erreichen, dass die Niederlande und Australien sicher zum Absturzort gelangen. Die ukrainischen Behörden und alle Konfliktparteien teilen die Auffassung, dass man den internationalen Ermittlerteams den Zugang ermöglichen muss.

Bei der niederländischen Polizei sind mittlerweile 150 Fotos und Videos vom Absturz des Passagierflugzeugs MH17 eingelangt. Die Polizei hat Augenzeugen des Unglücks aufgerufen ihre Aufnahmen bereitzustellen. Man hofft mit Hilfe des Materials weitere aufschlussreiche Details zur Rekonstruktion des Absturzes zu erhalten.