Vilimsky hofft weiter auf EU-Rechtsaußen-Fraktion

Der FPÖ-Delegationsleiter im Europaparlament, Harald Vilimsky, will nicht aufgeben: Trotz des gescheiterten Anlaufs zur Bildung einer Rechtsaußenfraktion im EU-Parlament führt er weiterhin Gespräche mit möglichen Interessenten, wie er im Ö1 Mittagsjournal-Interview erklärt.

Harald Vilimsky

(c) EPA/JULIEN WARNAND

Mittagsjournal, 30.7.2014

Harald Vilimsky (FPÖ) in der Mittagsjournal-Interviewserie mit den Delegationsleitern im EU-Parlament mit Regina Pöll.

Weiter optimistisch für Rechts-Fraktion

Vilimsky ist nach wie zuversichtlich, dass die Bildung einer Rechtsfraktion im EU-Parlament - nach dem gescheiterten Anlauf im Juni - doch noch gelingt. Es sei viel im Bewegung, man habe sich mittlerweile persönlich kennengelernt und sei im persönlichen Gespräch. Wobei sich Vilimsky dagegen wehrt, die FPÖ sei für anderen Parteien wie die britische UKIP oder die Schweden-Demokraten zu weit rechts. Das mittelfristige Ziel ist für Vilimsky, "alle EU-kritischen Kräfte unter einem Dach zu sammeln". Nach der August-Pause des EU-Parlaments werde man im September in "weitere Konkretisierungen" gehen. "In den nächsten Monaten" solle die Sache "Gestalt annahmen".

Doppelrolle für Abgeordnete?

Seine Ablehnung von Jean-Claude Juncker als Kommissionspräsident begründet Vilimsky damit, dass es ein "rot-schwarzes Packel" gegeben habe und Junckers Kurs den Vorstellungen von einem Europa der unterschiedlichen Kulturen und System widerspreche. Andere, akzeptable Kandidaten will er nicht nennen. Sein Nein zu einem EU-Kommissar Hahn begründet er damit, dass Hahn in den letzten fünf Jahren nicht viel für Österreich getan habe.

Um die Bekanntheit der EU-Abgeordneten im eigenen Land zu heben, schlägt Vilimsky vor, dass besser bekannte Nationalratsabgeordnete gleichzeitig auch Agenden in Brüssel vertreten sollten. Wenn die Agenda des EU-Parlaments "redimensioniert" würde, wäre auch genug Zeit für beide Funktionen und "das Modell ein taugliches".

Sein Französisch will Vilimsky übrigens aufpolieren, um sich "mit allen zu unterhalten, die Französisch zu sprechen, natürlich auch mit Marine Le Pen.

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