Wahl in der Türkei: Wirtschaft auf der Kippe
Vor der Präsidentenwahl in der Türkei am Wochenende ist die türkische Konjunktur angesprungen. Steigende Exporte und der Tourismus sind für diese Entwicklung verantwortlich, durch staatliche Investitionen konnte auch die Arbeitslosigkeit gesenkt werden. Doch der Ausblick ist alles andere als rosig.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 8.8.2014
Die Türkei-Expertin des internationalen Kreditversicherers Coface, Seltem Iyigun, sagt, unter Regierungschef Recep Tayyip Erdogan habe sich das Land positiv entwickelt. Als Beispiel nenn Igün die sinkende Inflationsrate und die sinkenden Arbeitslosenzahlen. Doch wärhend die Staatsausgaben steigen, zuletzt wieder um vier Prozent, eben um die Wirtschaft anzukurbeln, fährt die private Wirtschaft ihre Ausgaben zurück. Doch der Tourismus floriert. Die Exporte in die Kriegsländer Syrien und Irak sind aber eingebrochen.
"Unter Beobachtung"
Vor der anstehenden Präsidentschaftswahl Mitte August ist Coface vorsichtig bei der Bewertung der Unternehmensrisiken in der Türkei. Im Falle politischer Spannungen wie zuletzt im Dezember und Januar, könnten ausländische Investoren das Land verlassen. Dies würde zu starken Schwankungen an den Devisenmärkten führen. Eine solche Situation würde des Weiteren die Auslandsverschuldung der Unternehmen, die sich ohnehin auf einem hohen Niveau befindet, weiter belasten. Aufgrund dieser Faktoren hat Coface die Türkei in der Länderbewertung in der Stufe A4 auf negative Beobachtung gesetzt. (Text: Red.)