Putin provoziert mit Krimbesuch
Während die ukrainische Regierung den russischen Hilfskonvoi mit den 280 Lastkraftwägen nach wie vor nicht über die Grenzen ins Land lassen will, besucht Präsident Wladimir Putin heute die von Russland besetzte Halbinsel Krim. Die Ukraine fühlt sich zunehmend provoziert.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 14.8.2014
Kiew schäumt
Es der zweite Besuch Wladimir Putins auf der Halbinsel Krim, seit diese von Russland annektiert wurde. Gestern landete Putin in Sewastopol, der Hauptstadt der Halbinsel. Dort besuchte er die Schwarzmeerflotte und traf Mitglieder des nationalen Sicherheitsrats. Vor Ort auch Spitzenpolitiker, wie Ministerpräsident Dmitiri Medwedew und Außenminister Sergej Lawrow. Was genau besprochen wird, ist nicht bekannt, es soll um Themen wie die Sicherheit der Halbinsel und den Kampf mit der Korruption gehen, teilt Putins Pressesekretär mit. Heute soll Putin Duma-Abgeordnete treffen, die sich auf die geplanten Parlamentswahlen am 14. September vorbereiten. Erwartet wird auch eine Rede des Kremlchefs.
Für die Ukraine ist Putins Besuch auf der Krim eine reine Provokation. Der stellvertretende ukrainische Außenminister, Daniil Lubkivskij, betont zum wiederholten Mal, dass die Krim gegen alle geltenden Gesetze okkupiert wurde. Dass Putin dorthin reist, sei inakzeptabel.
Gerangel um Lkw-Konvoi
Wie verhärtet das Verhältnis zwischen der Ukraine und Russland ist, zeigt auch das Gerangel rund um die Hilfslieferungen in den umkämpften Osten der Ukraine. Die russischen Lkws haben ihr Ziel noch immer nicht erreicht. Zuletzt zeigt sich Kiew aber doch einverstanden mit der Hilfslieferung - wenn bestimmte Bedingungen erfüllt werden: Die russischen Lkws sollen über einen Grenzübergang nahe der Stadt Lugansk in die Ukraine kommen. Die Ladung müsse von ukrainischen Grenzschützern und Mitarbeitern der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE) kontrolliert werden, so der ukrainische Präsidentschaftssprecher Swatoslaw Zegolko.
Die Kiewer Regierung stellt unterdessen auch 600.000 Euro zur Verfügung, um Hilfsgüter für die Menschen im Osten des Landes zu kaufen. Noch heute soll sich ein ukrainischer Transport auf den Weg ins Krisengebiet machen. Dort leben viele Menschen seit Tagen ohne Strom und Wasser. Für sie zählt nur, dass Hilfe kommt, egal von wem.