Ukraine: Krisentreffen mit Putin

Staatschefs und Spitzenpolitiker aus Russland, der Ukraine und der Europäischen Union sprechen am Dienstag in der weißrussischen Hauptstadt Minsk über die Ukraine-Krise. Im Mittelpunkt des Gipfeltreffens sollen Gespräche des russischen Präsidenten Putin mit dem ukrainischen Präsidenten Poroschenko stehen. Poroschenko hat am Montag das Parlament aufgelöst und damit den Weg zu Neuwahlen freigemacht.

Morgenjournal, 26.8.2014

Aus Minsk,

Staatschefs und Spitzenpolitiker aus Russland, der Ukraine und der Europäischen Union sprechen am Dienstag in der weißrussischen Hauptstadt Minsk über die Ukraine-Krise. Im Mittelpunkt des Gipfeltreffens sollen Gespräche des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko stehen.

Auch die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton sowie Energiekommissar Günther Oettinger und Handelskommissar Karel de Gucht werden in der ehemaligen Sowjetrepublik erwartet. Bei dem Treffen soll es unter anderem um die angespannte humanitäre Lage im Krisengebiet gehen.

Die Ukraine wirft Russland vor, in dem Konflikt die Separatisten mit Kämpfern und Kriegsgerät zu unterstützen. Der Kreml weist dies zurück und fordert eine sofortige Waffenruhe. In dem Konflikt starben nach Schätzungen der Vereinten Nationen bereits mehr als 2.000 Menschen.

Ein Durchbruch wird in Minsk nicht erwartet. Vor dem Treffen kündigte Moskau zudem an, einen weiteren Konvoi mit Hilfsgütern in die Ukraine schicken zu wollen. Ein vorheriger Hilfskonvoi hatte für heftigen Streit gesorgt.

Ukraine wählt am 26. Oktober

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat kurz vor dem Krisengipfel in Minsk das Parlament aufgelöst und Neuwahlen für den 26. Oktober angesetzt.

Die Auflösung des Parlaments wurde allgemein erwartet, nachdem die Koalitionsregierung im Juli zerbrochen war. Am 1. August versprach Poroschenko, in den kommenden Monaten Neuwahlen abzuhalten. Eigentlich läuft das Mandat der jetzigen Abgeordneten noch bis 2017.

Russische Soldaten gefangen genommen

Am Abend meldete Kiew zudem die Gefangennahme von zehn russischen Soldaten im umkämpften Osten des Landes. Die Soldaten der 98. Luftlandedivision mit Basis im Zentrum Russlands seien nahe des ukrainischen Dorfs Dserkalne rund 50 Kilometer südöstlich der Rebellenhochburg Donezk gefangen genommen worden, teilte der Sicherheitsdienst SBU mit. Es sei ein Strafverfahren wegen des "illegalen Übertritts der Grenze durch bewaffnete russische Bürger" eingeleitet worden. Kiew wirft Russland seit Monaten vor, die prorussischen Separatisten mit Kämpfern und Waffen zu unterstützen.