Kindergeld: Reform beginnt

Komplett umgestaltet soll es werden, das Kinderbetreuungsgeld. Wie genau, darüber berät ab heute eine Arbeitsgruppe im Ministerium. Das Ziel von Familienministerin Karmasin: das System soll flexibler werden, die Eltern sollen freier sein bei der Wahl von Höhe und Dauer des Kinderbetreuungsgeldes. Derzeit können junge Eltern unter zwei Systemen und fünf Varianten wählen.

Kind im Kinderwagen

ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

Mittagsjournal, 1.10.2014

Einkommensabhängig oder mit Fixbetrag. Das sind die zwei Systeme, die Eltern beim Kinderbetreuungsgeld derzeit offenstehen. Beim einkommensabhängigen Kinderbetreuungsgeld erhalten die Eltern 80 Prozent der Letzteinkünfte, maximal aber 2.000 Euro pro Monat. Diese Variante kann maximal 14 Monate lang bezogen werden, vorausgesetzt, dass beide Elternteile in Karenz gehen. Etwas mehr als ein Fünftel der Eltern hat sich für dieses einkommensabhängige Kindergeld entschieden.

Die beliebteste Variante ist diejenige mit der längsten Bezugsdauer, 40% der Eltern nehmen sie derzeit in Anspruch. Hier können sich Mütter und Väter eine 36monatige Auszeit zur Kinderbetreuung nehmen; wenn nur ein Elternteil in Karenz geht, dann 30 Monate. Dafür gibt es rund 440 Euro monatlich.

Daneben gibt es noch die Möglichkeit, das pauschale Kindergeld 24, 18 oder 14 Monate zu beziehen, jeweils unter der Voraussetzung, dass es beide Elternteile in Anspruch nehmen. Dafür gibt es zwischen 620 und 1000 Euro. Wenn nur ein Elternteil in Karenz geht, dann ist die Bezugsdauer kürzer.
Ein Wechsel von einer zur anderen Variante ist nur sehr beschränkt möglich, und zwar lediglich innerhalb von 14 Tagen ab der ersten Antragstellung.

Übrigens: derzeit nehmen in etwa 14.500 Männer das Kindergeld in Anspruch, das sind nicht ganz ein Fünftel aller Bezieher.