Wieder Tote bei Unruhen in der Türkei

Die Türkei weigert sich, mit der Armee über die syrische Grenze gehen, solange sie die einzigen bleiben. Die Regierung der Türkei wird von internationaler Seite bedrängt. Und kurdische Demonstranten protestieren - pro und contra türkischen Kriegseintritt. In der vergangenen Nacht sind dabei zehn Menschen getötet worden.

Rauchwolken über Kobane

APA/EPA/TOLGA BOZOGLU

Morgenjournal, 10.10.2014

Thomas Bormann

Schüsse und Zusammenstöße

In der südosttürksichen Stadt Bingöl haben unbekannte Täter gestern Abend einen Anschlag auf den örtlichen Polizeichef verübt. Er hatte mit Kollegen einen Tatort untersucht, an dem vor drei Tagen ein Gebäude in Brand gestecklt worden war. Dabei wurden die Beamten aus einem Auto heraus beschossen. Die Zeitung "Hürriyet" berichtet, der Polizeichef habe lebensgefährliche Verletzungen erlitten, drei seiner Kollegen seien getötet worden. Bei der späteren Fahnung nach den Tätern erschoss die Polizei drei Verdächtige.

In der südtürkischen Millionenstadt Gaziantep starben vier Personen bei Zusammenstößen zwischen Anhängern rivalisierender Parteien nach einer Demonstration für die kurdischen Kämpfer in Kobane. Nach Angaben der Zeitung "Today Zaman" war das jüngste Opfer in Gaziantep erst 15 Jahre alt.

Bei den Unruhen in der Türkei sind in dieser Woche bereits mehr als 30 Personen ums Leben gekommen.