EU: Maßnahmen gegen Ebola

US-Präsident Barack Obama hat die Gefahr eines umfassenden Ebola-Ausbruchs in den USA als gering eingeschätzt, zugleich aber vor einer weltweiten Verbreitung der lebensgefährlichen Epidemie gewarnt. In Brüssel kommen am Vormittag die Gesundheitsminister zu einem Meinungsaustausch zusammen. Es geht um Maßnahmen im Flugverkehr.

Schutzanzug

APA/EPA/ERIK S. LESSER

Morgenjournal, 16.10.2014

Bereits mehr als dreihundert neue Virenstämme werden von Forschern identifiziert, die durch Mutationen die Seuche Ebola unkontrollierbar machen könnten. In den USA hat sich im Krankenhaus von Dallas in Texas eine weitere Pflegerin infiziert. In Europa wollen sich die Mitgliedstaaten der EU koordinieren: die 28 Gesundheitsminister werden heute in Brüssel über genaue Auskunftskontrollen an Flughäfen diskutieren, wie sie in London Heathrow bereits durchgeführt werden.

Helfen in Krisengebieten

Mehr als ein halbes Jahr haben Europas Gesundheitsminister seit Ausbruch von Ebola verstreichen lassen - heute beraten sie zum ersten Mal über ein gemeinsames Vorgehen. Und dieses Treffen sei kein Sonderministertreffen, betont der Sprecher der EU-Kommission Frederic Vincent: Ein hochrangiges, außerplanmäßiges Treffen der Minister, also doch ein Sonderministerrat. Brüssel will Panik vermeiden. Vielmehr gelte es, die 28 Länder im Umgang mit Ebola zu koordinieren:

Ziel des Treffens ist, mögliche Einreisekontrollen auf Flughäfen zu besprechen. London macht das bereits und jedes Land kann darüber selbst entscheiden. Aber die EU-Kommission empfiehlt hier eine gemeinsame Absprache.

Zumal die Brüsseler Gesundheitsexperten Einreisekontrollen als wenig wirksam erachten. Wichtiger sei es, Helfer für die Krisengebiete bereit - und im Fall einer Erkrankung deren Ausreise sicherzustellen. Es gebe zwar am Reißbrett ein Evakuierungs-System, doch es mangle an Flugzeugen. Das Risiko, dass sich Ebola in Europa ausbreiten könnte, schätzen die Brüsseler Beamten als gering ein. So gering, dass es bisher keinen Europäischen Notfallplan gibt.