Chinas Wirtschaft verliert an Fahrt

In China hat sich die Industrie im November überraschend schwach entwickelt. Das lässt die Sorgen wachsen, dass die Wirtschaft des Landes insgesamt an Fahrt verlieren könnte.

Morgenjournal, 20.11.2014

China hat die Welt jahrelang mit hohen, oft zweistelligen Wachstumsraten beeindruckt. Diese Zeiten sind vorbei, seit einigen Jahren pendelt sich das Wirtschaftswachstum bei etwas mehr als sieben Prozent ein - immer noch sehr beeindruckend, wenn man es mit der Eurozone vergleicht, wo das Wachstum derzeit ja stagniert. Tatsache ist, die Konjunktur in China hat an Fahrt verloren - ein Grund dafür ist, dass China versucht, seine Wirtschaft umzubauen.

Und wie sieht dieser Umbau aus?

Bisher war die Wirtschaft in China ganz auf Export ausgerichtet. Das Land hat ja den Ruf gehabt, "die Werkbank der Welt" zu sein, weil die Löhne in China so niedrig waren. Aber dieser Vorteil fällt langsam weg, weil es einerseits Regionen gibt, wo noch billiger produziert wird und andererseits die chinesischen Arbeiter höhere Löhne fordern. Jetzt versucht man in China die Nachfrage im Land selbst zu stärken. Aber das ist nicht so einfach.

Die Führung in Peking denkt jetzt über Konjunkturhilfen wie im Westen und nach und will den Hebel bei den Banken ansetzen. Was ist da genau geplant?

Chinesische Firmen sollen leichter an Kredite kommen. Bisher darf das Kreditvolumen einer Bank 75 Prozent der Kundeneinlagen nicht übersteigen, diese Regeln für die Banken wird jetzt gelockert. Und die Kredite sollen auch für kleinere Unternehmen günstiger werden.

Außerdem öffnet China seinen Aktienmarkt stärker für ausländische Anleger: bisher hatten Investoren aus dem Ausland kaum Chancen, an den chinesischen Börsen mitzumischen.