Neue Aufregung um Zentralmatura
Durch die neue, schriftliche Zentralmatura ab Mai an allen Gymnasien komme die Literatur im Deutschunterricht zu kurz, darüber empören sich seit Wochen Deutschlehrer und Autoren - und jetzt auch Volksanwalt Peter Fichtenbauer von der FPÖ, der sich konkret an Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek von der SPÖ wendet.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 11.12.2014
Fichtenbauer: Abstieg
Sechs Aufgaben zur Auswahl, davon nur eine zur Literatur, mit einem sogenannten Impulstext: Das ist Volksanwalt Peter Fichtenbauer von der FPÖ zu wenig. Das sei ein Abstieg eines bisherigen Niveaus auf Readers Digest-Wissen.
Ganze Bücher müssten Schüler für die Deutsch-Matura nicht mehr lesen und verstehen, sagt Fichtenbauer. Er kritisiert die neue Schwerpunktsetzung, bei der Zentralmatura werden auch Alltagstexte stärker abgefragt. Es sei ein Standpunkt, die Schüler sollten Gebrauchsanweisungen des neuesten IPhones lesen können - aber nicht jener der Volksanwaltschaft, sagt Fichtenbauer. Er befürchtet bei der neuen Matura wörtlich einen "Missstand in der Verwaltung" und hat deshalb schon vor Wochen Briefe an Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek von der SPÖ geschrieben.
Ihre Position ist, dass durch die Zentralmatura erstmals eine Literaturaufgabe Pflicht sei, so steht es auch in ihrer Antwort an den Volksanwalt. Den überzeugt das aber nicht. Sie argumentiere nicht so, dass die Bedenken ausgeräumt würden.
Immerhin seien bei der alten Matura Literaturfragen zwar nicht Pflicht, aber gängige Praxis gewesen - mit mehr Tiefe als bei den neuen Matura-Aufgaben, sagt Fichtenbauer. Als Ausweg nennt er nun eine verbindliche Literaturliste für alle.
Auf seinen letzten Brief an die Ministerin hat der Volksanwalt noch keine Antwort bekommen. Im Unterrichtsministerium wollte man die Sache gestern nicht weiter kommentieren.