Pannenreiche Zentralmatura: Letzter Tag

Heute ist noch die Altgriechisch-Matura an zwei Gymnasien dran, dann ist die Zentralmatura für heuer zu Ende. Begonnen hat sie am 5. Mai an insgesamt 400 Schulen, und eigentlich sollte sie eine gelungene Generalprobe für die Zentralmatura ab dem nächsten Jahr sein, denn dann ist sie an allen Gymnasien Pflicht, ab 2015 auch an allen BHS. Geworden ist es aber eine Serie von Pannen.

Maturaangaben

(c) APA/GERT EGGENBERGER

Morgenjournal, 14.5.2014

NS-Text, Prozentstreit, Aufgabenpanne

Der jüngste Aufreger ist die Deutsch-Matura: Da hat das Bundesinstitut BIFIE den Maturantinnen und Maturanten einen Text mit NS-Ideologie vorgelegt. Über den historischen Kontext informiert wurden die Schüler aber mit keinem Wort.

Und auch sonst ist bei der Zentralmatura heuer einiges schief gelaufen: Bei der Englisch-Matura mussten die Teilnehmer mindestens 63 Prozent der Aufgaben richtig lösen. Bei den Übungs-Schularbeiten davor waren immer nur 60 Prozent notwendig. Das BIFIE rechtfertigte den strengeren Notenschlüssel damit, dass die Aufgaben bei der Matura etwas leichter gewesen seien. Inzwischen musste das Institut aber zurückrudern: Wer knapp unter 63 Prozent gelandet ist, dem darf der Lehrer doch noch einen Vierer geben.

Und in Mathematik waren die Testbögen an fünf Wiener Schulen nicht vollständig: Statt 24 Beispielen hat das BIFIE nur 8 geliefert, die Schulen mussten improvisieren und die ausständigen Aufgaben selbst organisieren.

BIFIE-Chefs bei Ministerin

Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) hat nach der Pannenserie die beiden BIFIE-Chefs zu sich zitiert. Thema bei dem Treffen morgen wird angeblich nicht nur die Zentralmatura sein, sondern die Zukunft des BIFIE insgesamt. Die Ministerin hat schon von einer Verkleinerung des Instituts gesprochen und auch eine Ablöse der Direktoren nicht ausgeschlossen.