BIFIE-Direktor weist Vorwürfe zurück
Es gebe kein Chaos am Bifie, betont der Direktor des Instituts, Martin Netzer, im Ö1-Gespräch. Man habe seit Monaten informiert, dass der Prozentwert für die Matura variabel sei. Daher seien die Standards auch nicht geändert worden. An einen Rücktritt denke er jedenfalls nicht.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 8.5.2014
Bifie-Direktor Martin Netzer im Gespräch mit Cornelia Vospernik
Weniger Punkte zum Ausgleich
Netzer rechtfertigt die variablen Prozentwerte mit internationalen Vorgaben: Der entscheidende Bezugswert für die österreichische Matura sei der Europäische Referenzrahmen, und dort sei vorgesehen, dass die Lesetexte und Hörbeispiel authentische Texte sein sollen. Solche Texte, zum Beispiel Zeitungsartikel, könnten nicht genau gleich schwierig sein. Deshalb gebe es zum Ausgleich für schwierigere Texte die Vorgabe, dass dafür weniger richtige Lösungen notwendig sein sollen.
Netzer gibt aber zu, dass man den Wert von 63 Prozent nicht kommuniziert habe, und er will auch diskutieren, ob diese Werte wirklich bekanntgegeben werden sollen. Denn damit würde nur ein zusätzlicher Stressfaktor erzeugt. Den Vorwurf, dass die Schüler nicht erfahren, wie viele Punkte sie mit ihren Antworten erzielen, weist er zurück: Jede richtig beantwortete Frage bringe einen Punkt. Unklarer sei das beim Schreibteil, aber das sei auch schon bisher so gewesen. Da vertraue er auf die Kompetenz der Prüfer.
Projekt erfolgreich umsetzen
An Rücktritt denkt Netzer jedenfalls nicht: "Wenn ich zur Entscheidung käme, dass die Zentralmatura und alles wunderbar funktioniert, wenn's mich nicht gibt, wäre ich morgen weg." Er wolle alles tun, um das Projekt erfolgreich umzusetzen, weil ich glaube, dass das die bessere Matura für die Schülerinnen und Schüler ist."