US-Wirtschaft zieht davon

Im Gegensatz zu Europa läuft die Wirtschaft in den USA derzeit gut. Im letzten halben Jahr ist US-Wirtschaft so stark gewachsen wie seit elf Jahren nicht mehr.

Morgenjournal, 12.12.2014

Gründe sind einerseits die steigende Beschäftigung. In den USA sind im November mehr als 320.000 neue Jobs geschaffen worden. Vor allem ist es aber der weiterhin sinkende Ölpreis. Je günstiger das Öl ist, desto geringer sind die Produktionskosten der Industrie. Verbraucher haben mehr Geld übrig, das sie ausgeben. Dass sie das tun, zeigt sich bereits im Weihnachtsgeschäft. Das ist noch besser angelaufen als erwartet. Der private Konsum ist für die USA extrem wichtig, er macht rund 70 Prozent der Wirtschaftsleistung aus.

Die einzigen, die unter dem niedrigen Ölpreis leiden sind die Energiefirmen. Müssen da einige schon um ihre Existenz bangen?

Ja. Die USA haben ihre Vormachtstellung am Ölmarkt durch das umstrittene Fracking erreicht, das ist aber extrem teuer. Vor allem kleinere Firmen kämpfen da bereits ums Überleben, weil sie teure Kredite kaum zurückzahlen können. Auch Großkonzerne reagieren bereits, indem sie Investitionen kürzen. BP will in den nächsten Monaten zudem Jobs abbauen. Der niedrige Ölpreis bremst auch die New Yorker Börse, wiewohl der Dow Jones Index im Plus geschlossen hat.