Hypo/HETA: Angst vor neuen Verlusten
Die Abwicklung der Hypo-Abbaugesellschaft HETA könnte für das Land Niederösterreich jetzt noch teurer werden als erwartet - das berichtet die Tageszeitung "Der Standard".
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 11.3.2015
Die Hypo Niederösterreich haftet quasi solidarisch im Verbund mit den anderen Hypos - und zwar über die gemeinsame Pfandbriefstelle. Parallel dazu hält die Hypo Niederösterreich aber auch Anleihen der früheren Hypo Kärnten - das heißt, die Niederösterreicher haben 2006/2007 direkt in Kärnten veranlagt, an die 225 Millionen Euro sollen das sein.
Damals war die Kärntner Landeshaftung ja ein Zuckerl für die Investoren, fast so etwas wie eine Versicherung gegen einen Zahlungsausfall. Jetzt ist alles anders - und wenn es wirklich zu einem Schuldenschnitt kommt, wenn die Gläubiger der HETA also auf Teile ihrer Forderungen verzichten müssen, dann wird das auch der Hypo Niederösterreich nicht erspart bleiben.
Und auch noch andere heimische Banken sollen in Kärnten bereits um ihr Geld zittern...
In Summe soll das Land Kärnten bei heimischen Banken Schulden in der Höhe von etwa 2,7 Milliarden Euro haben, unter anderem bei der Bank Austria und bei der Kommunalkredit. Da geht es um Kredite für Landesgesellschaften und um Wohnbau-Darlehen - die ebenfalls mit Landeshaftungen unterlegt sei sollen. Und da hat jetzt auch schon das große Zittern begonnen - wie viel da noch zu holen sein wird.
Griechenthema in Brüssel
In Brüssel werden Vertreter Griechenlands und der Geldgeber heute wieder einmal über Reformen und Sparschritte sprechen. Wie wahrscheinlich ist es denn, dass da heute etwas weitergeht?
Den Euro-Partnern fehlt derzeit ein genauer Überblick über die Finanzlage in Griechenland. Und damit neue Notkredite fließen, müssen die Griechen bei ihrer berühmten Reform-Liste auch sicher noch einmal nachbessern - ganz egal, ob die Troika jetzt Troika heißt oder die Institutionen. Denn die bisherigen Vorschläge - Stichwort: Steuerwächter oder Glücksspiel-Gebühren - die haben den Geldgebern ja bei weitem nicht ausgereicht.