Vor Flüchtlingsgipfel: Hilferuf aus Rom

Zusätzliche Maßnahmen zur Seenotrettung, die Zerstörung von Schlepperbooten, die Aufnahme von Flüchtlingen - anlässlich des jüngsten Flüchtlingsdramas mit vermutlich rund 800 Toten beraten die EU-Staats- und Regierungschefs heute bei einem Sondergipfel in Brüssel, wie Europa mit dem wachsenden Flüchtlingsstrom umgehen soll. Seit langem schon fordert Italien mehr Hilfe von den Mitgliedsländern, dort stranden zwei Drittel aller Flüchtlinge, die nach Europa wollen. Bereits gestern hat Premier Renzi im Parlament seine Forderungen erneuert.

Matteo Renzi im italienischen Parlament

APA/EPA/giorgio onorati

Morgenjournal, 23.4.2015

Aus Rom,

Nach den jüngsten Flüchtlingstragödien im Mittelmeer kommen die EU-Staats- und Regierungschefs am Donnerstag zu einem Sondergipfel in Brüssel zusammen. Das Treffen war angesetzt worden, nachdem in der Nacht auf Sonntag vor der Küste Libyens rund 800 Flüchtlinge ums Leben kamen. Ein Krisentreffen der Außen- und Innenminister einigte sich bereits auf einen Zehn-Punkte-Plan, der unter anderem eine Ausweitung der Seenotrettung und ein militärisches Vorgehen gegen Schlepper vorsieht. Zudem sollen Asyl-Verfahren beschleunigt und abgelehnte Bewerber schneller abschoben werden. Einige dieser Pläne sind allerdings umstritten.