Flüchtlingen helfen

Flüchtlinge, die in Traiskirchen im Freien auf dem Boden schlafen - ohne Matratzen, nur mit Decken. Die Initiative "Flüchtlinge für Flüchtlinge" wollte dabei nicht länger zusehen und hat am vergangenen Wochenende gemeinsam mit dem Arbeitersamariterbund eine Spendenaktion ins Leben gerufen. 30 Tonnen Hilfsgüter sind dabei zusammengekommen, und ein Teil dieser Spenden ist bereits geliefert worden.

Ein Flüchtling in Traiskirchen

ROBERT JAEGER

Morgenjournal, 3.7.2015

Zwei Lkw des Arbeitersamariterbundes kommen in Traiskirchen an - mit Kartons mit Kleidung, Toiletteartikeln und Kinderspielsachen. Was sie bringen dürfen, haben die Organisatoren mit dem Innenministerium vereinbart: denn nicht alles, was Menschen spenden wollen, ist auch möglich, sagt Corinna Dietrich vom Arbeitersamariterbund. Etwa keine Matrazen aus Hygienegründen.

Der Leiter der Erstaufnahmestelle Franz Schabhüttl nimmt die Spenden entgegen, Interview darf er keines geben. 1.600 Menschen haben die Aktion vergangenes Wochenende unterstützt unter ihnen auch viele ohne Migrationshintergrund, berichtet Initiator Ahmed Husagic.

Während die kleine Gruppe mit der Hilfslieferung beschäftigt ist, herrscht rundherum Kommen und Gehen. Viele stehen und sitzen auch vor dem Zentrum - auf dem Gehsteig unter Bäumen in brütender Hitze. Ein Mann sucht verzweifelt Hilfe für seine ihn begleitende hochschwangere Frau: Ich lebe in Norwegen, erzählt er und wollte meine Frau aus Afghanistan nachholen. Aber in der Nacht hat sie die Polizei abgeholt und nach Österreich zurückgebracht. Sie ist ein sogenannter Dublin-Fall.

Nach einigem Hin und Her gibt ihm jemand die Adresse der nächsten Geburtenstation, wo die Frau versorgt werden kann. Die beiden machen sich auf den Weg. Solche Geschichten kennen auch die Initiatoren des Hilfstransports. Amela Dzananovic ist selbst Anfang der neunziger Jahre aus Bosnien geflüchtet.

Die Aktion "Flüchtlinge für Flüchtlinge" soll im Herbst weitergehen - Winterkleidung will man dann vor allem sammeln.