Vierter Jahrestag des Breivik-Attentats

Heute ist der vierte Jahrestag der Anschläge von Oslo und Utøya. In der norwegischen Hauptstadt werden "Erinnerungsstücke" gezeigt, unter anderem Teile der Bekleidung des Attentäters und Reste des gesprengten Autos. Angehörige der Opfer finden das geschmacklos, wollen keine "Kultstätte", während Verfechter der Ausstellung für eine offene Darstellung und Diskussion der Geschichte plädieren. Morgen wird auf Utøya eine Gedenkstätte eingeweiht, die an den Massenmord an Teilnehmern des Sommercamps der Arbeiterjugend erinnert.

Gedenkraum des Breivik-Attentats

Erinnerungsstücke der Opfer des Breivik-Attentats im Gedenkraum im Osloer Regierungsviertel.

APA/EPA/FREDRIL VARFJELL

Mittagsjournal, 22.7.2015

Eine kleine Insel, die aus der Luft fast wie ein Herz aussieht - dicht bewaldet mit Wiesenflächen, nicht einmal elf Hektar groß: auf diesem schönen Fleck in einem See Norwegens wurden vor vier Jahren 69 junge Menschen erschossen. Steht dieser Anders Breivik für die Tendenz unserer europäischen Gesellschaft, nach rechts in nationalistische, rechtsextreme und fremdenfeindliche Lager zu rücken? Oder ist er nur ein Verrückter gewesen, ein Einzelfall, der nie wieder vorkommt? in Oslo, wo Breivik zunächst einen Sprengstoffanschlag verübt hatte, wird am vierten Jahrestag des Verbrechens eine Ausstellung mit sogenannten Erinnerungsstücken präsentiert. Und morgen wird auf der Insel Ütöya eine Gedenkstätte eingeweiht, die an die ermordeten Teilnehmer des Sommercamps der Arbeiterjugend erinnert.