Vorschau auf die Salzburger Festspiele

Morgen um 11 Uhr wird Bundespräsident Heinz Fischer die Salzburger Festspiele eröffnen. Eröffnungsredner ist heuer der deutsche Kulturpublizist Rüdiger Safranski. Das ORF Fernsehen überträgt diesen Eröffnungsakt wie immer live aus der Felsenreitschule.

Morgenjournal, 25.7.2015

188 Veranstaltungen gibt es heuer bei den Salzburger Festspielen, insgesamt werden 225.000 Karten aufgelegt, etwas weniger als in den letzten Jahren von Intendant Alexander Pereira. Auch Premieren gibt es deutlich weniger, im reinen Schauspiel sind es nur zwei: "Clavigo" nach Goethe und Shakespeares "Komödie der Irrungen". Dazu kommt noch die "Dreigroschenoper" in einer Neufassung. In der Oper wartet man mit einem neuen "Fidelio" und mit "Figaros Hochzeit" auf. Am Sonntag startet man mit einer zeitgenössischen Oper, Wolfgang Rihms "Die Eroberung von Mexiko".

Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren setzt man heuer auf Wiederaufnahmen: Aus dem vergangenen Jahr sind das der umjubelte "Rosenkavalier" und "Trovatore" mit Anna Netrebko. Dazu kommen von Cecilia Bartolis Pfingstfestspielen "Norma" und "Iphigenie en Tauride", beide mit der Sängerin in den Titelrollen.

An die 60 Millionen Euro beträgt das Budget, das eine Umwegrentabilität von 300 Millionen Euro für die Region erzeugt. Die Subventionen des Staates, die nur mehr einen Teil des Budgets ausmachen, zahlen sich also für diesen aus. Sponsoren treten ein, wo der Staat auslässt.

Schon im Vorfeld wurde Kritik am heurigen Programm laut. Durch die Reduktion der echten Premiere verlöre Salzburg seine Strahlkraft und Marktführerschaft. Bregenz ist heuer denn auch mehr als starke Konkurrenz. Der künstlerische Leiter Sven Erich Bechtolf und die Präsidentin der Salzburger Festspiele, Helga Rabl-Stadler, die auch die kaufmännische Leiterin ist, bilden das Direktorium der Festspiele. Beide verteidigen naturgemäß ihren Kurs. Wie die künstlerische Ausbeute ihrer Salzburger Festspiele ausfallen wird, ist erst gegen Ende August zu beurteilen.