Traiskirchen im Regen
Große Regenmengen in Ostösterreich. Besonders schlimm ist die Situation für die Flüchtlinge im Lager in Traiskirchen. Denn immer noch sind dort 600 Menschen obdachlos. Mehr als 1.000 sind in Zelten untergebracht.
27. April 2017, 15:40
APA/Herbert Neubauer
Mittagsjournal, 17.8.2015
Die Flüchtlinge wurden nicht im Regen stehen gelassen. Die Obdachlosen Flüchtlinge konnten sich in der letzten Nacht zumindest unterstellen, sagt Karl Heinz Grundböck, Sprecher des Innenministeriums. Die Garagen wurden geöffnet, auch die Busse konnten in Anspruch genommen werden. Die 140 Zelte in Traiskirchen sind ebenfalls schon voll.
Darüber hinaus ist die medizinische Betreuung im Lager in Traiskirchen untragbar, das war einer der Hauptkritikpunkte im Bericht von Amnesty International. Auch die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat das kritisiert. Am Freitag gab es ein Gespräch im Innenministerium. Da wurde nach Auskunft der Hilfsorganisation der freie Zugang in Traiskirchen ab sofort zugesichert. Heute bleiben die Tore aber erneut verschlossen, sagt die Präsidentin von Ärzte ohne Grenzen Margaretha Maleh.
Laut Innenministerium ist der Zutritt erst ab morgen vereinbart gewesen, sagt Ministeriumssprecher Karl Heinz Grundböck. Und es gibt erneut eine Bestandsaufnahme durch die Landessanitätsdirektion.
Die geplante Versorgung durch Amtsärzte wird von Ärzte ohne Grenzen ebenfalls abgelehnt, sagt Maleh. Man wolle unabhängige Ärzte. Man wolle sich selbst ein Bild machen.
Auch wenn man verärgert sei, dass man heute nicht nach Traiskirchen hinein durfte, sei Ärzte ohne Grenzen aber weiter gesprächsbereit, es gehe um das Wohl der Flüchtlinge.