"Helden" des Zug-Überfalls werden geehrt

Für ihren mutigen Einsatz gegen einen schwerbewaffneten Angreifer in einem Thalys-Schnellzug nach Paris sind drei US-Bürger und ein Brite mit dem höchsten französischen Orden geehrt worden. Frankreichs Präsident Francois Hollande ernannte die vier Männer am Montag im Pariser Elysee-Palast zu Rittern der französischen Ehrenlegion. Hollande geht von terroristischen Absichten des Angreifers aus.

Ordensverleihung

Frankreichs Staatspräsident bei der Verleihung des Ordens der Ehrenlegion an den britischen Geschäftsmann Chris Norman

APA/EPA/MICHEL EULER

Mittagsjournal, 24.8.2015

Aus Paris,

Mit Applaus sind sie heute im Elysee Palast empfangen worden: zwei amerikanische Soldaten, ein Student und ein Britischer Geschäftsmann, die am vergangenen Freitag einen schwer bewaffneten Mann in einem Zug zwischen Amsterdam und Paris überwältigt haben. Sie haben heute die höchste Auszeichnung des französischen Staates erhalten: Francois Hollande hat sie heute in die Ehrenlegion aufgenommen: Diese vier Männer haben gezeigt, wie man in einer dramatischen Situation handeln kann. Es reicht zu wissen, dass der Angreifer mit Magazinen von 300 Schüssen ausgestatten war um zu verstehen, was verhindert worden ist: eine Tragödie, ein Massaker. Ihr Mut und ihr Verantwortungsbewusstsein, mit der sie geschafft haben einen schwer bewaffneten Mann, der zu allem bereit war, zu überwältigen ist heldenhaft und ein Beispiel und eine Inspiration für uns alle.

In Frankreich wird seit der verhinderten Attacke, darüber diskutiert wie die 3000 Bahnhöfe des Landes in Zukunft stärker überwacht werden könnten. Seit den Attentaten auf Charlie Hebdo werden sie von 7000 Soldaten bewacht. Der französische Verkehrsminister hat angekündigt, die Stichprobenartigen Überprüfungen von Gepäckstücken auszuweiten. Außerdem sollen Zugpassagiere verdächtige Reisende melden können. Sicherheitskontrollen wie am Flughafen schließt er aus.

Die französische Opposition wirft der Regierung vor, den mutmaßlichen Angreifer nicht ausreichend über die Geheimdienste überwacht zu haben. Marine Le Pen, die Chefin des rechtsextremen Front National fordert, dass radikale Islamisten, die den Geheimdiensten bekannt sind, des Landes verwiesen werden. Eine Idee, die auch bei einigen Politikern der konservativen Partei „die Republikaner“ Anklang findet.

Der 26 Jährige Marokkaner, der nach dem missglückten Anschlag auf den Zug nach Paris festgenommen worden ist, leugnet ein terroristisches Motiv seiner Tat. Er gibt an, die Kalaschnikow die er im Zug bei sich hatte, in einem Park in Brüssel gefunden zu haben, in dem er einige Zeit als Obdachloser gelebt hat.