Autobiografie von Gary Shteyngart

Kleiner Versager

Gary Shteyngart wurde 1972 in Leningrad (St. Petersburg) geboren und emigrierte im Alter von sieben Jahren in die USA. In seiner Autobiografie "Kleiner Versager" erzählt er davon, wie man trotz Eltern, die einen immer ins Abseits drängen, einigermaßen würdevoll durchs Leben kommt.

Der 43-jährige Creative-Writing-Professor an der New Yorker Columbia University ist ein ausgesprochen produktiver und vielseitiger Autor. Neben seinen Romanen und Reisereportagen schreibt er Drehbücher. Abgeschlossen ist das TV-Projekt "Super Sad True Lovestory" nach seinem letzten Roman. Amerika ist darin ein "failed state" und wird von einem Firmenkonglomerat regiert, einer Mischung aus Google und Apple. Seine Bürger lassen sich mit Wonne überwachen. Die kürzlich auf Deutsch erschienene Autobiografie "Kleiner Versager" wird ebenfalls bald im Fernsehen zu sehen sein.

Es ist die im gekonnt tragikomischen Ton vorgetragene Lebenserinnerung eines 43-jährigen Außenseiters. Ihr Witz hat etwas Schreiendes. Die Amerikaner sprechen von einer Pointe als der "punchline" - die Zeile, wo der Fausthieb erfolgt. Bei Shteyngart fliegen die Fäuste unablässig. Der Verzweiflungswitz ist seine Domäne, und da macht ihm so leicht keiner etwas vor. Manchmal jedoch nervt der Beschuss mit Pointen. Und wenn die Einschläge im Stakkato kommen, kann der Leser den Witz vor lauter Pointen nicht mehr sehen.

Service

Gary Shteyngart, "Kleiner Versager", aus dem Englischen von Mayela Gerhardt, Rowohlt Verlag
Originaltitel: "Little Failure"

Die Zeit - "Denken ist was für Verlierer"