Roter Smogalarm in Peking

In Peking ist der seit Montag geltende höchste Smog-Alarm auch heute verlängert. Der Smog ist so stark, dass die 23-Millionen-Stadt wie im dichten Nebel aussieht - alle Grenzwerte werden um ein Vielfaches überschritten. Für die 23 Millionen Einwohner der chinesischen Hauptstadt besteht akute Gesundheitsgefahr.

Morgenjournal, 9.12.2015

Direkt aus Peking ein Bericht von

Werte heute im Internet

Die schmutzige Dunstglocke erstreckt sich über tausende Quadratkilometer in ganz Nordchina. Wer kann, bleibt zu Hause. Gesichtsmasken prägen das Straßenbild. Drei Tage lang wird der schwere Smog anhalten, heißt es im Fernsehen.
Erst für Donnerstag sagen die Meteorologen Erleichterung voraus, wenn Wind hochkommt. Schlimme Feinstaubwolken hat es in der 23 Millionenstadt immer wieder gegeben, aber die Behörden haben weggeschaut.

Dass der Smog inzwischen nicht mehr ignoriert werden kann, hat entscheidend mit dem Internet zu tun. Eine richtige Protestlawine gab es letzte Woche Online, als trotz katastrophaler Luftwerte die Schulen offen blieben. Tausende Bürger warfen der Stadtverwaltung im Internet Nachlässigkeit vor.

Dass die Schadstoffwerte überhaupt veröffentlicht werden, ist auf die amerikanische Botschaft in Peking zurückzuführen, die vor ein paar Jahren begonnen hat die Messungen auf dem Botschaftsgelände ins Internet zu stellen. Die chinesischen Umweltbehörden mussten nachziehen. Der höchste Smog-Alarm in Peking von heute zeigt, dass die chinesische Regierung gezwungen ist auf öffentlichen Druck zu reagieren.