Hilfe für Madaya
Madaya liegt in Syrien, in den Bergen, 40 km nordwestlich von Damaskus. Seit einem halben Jahr wird die 40.000 Einwohner Stadt von der syrischen Armee belagert. Die Hilfsorganisationen schlagen Alarm: Die Menschen dort sind am Verhungern. Ein Hilfskonvoi hat es im Oktober zum letzten Mal in die Stadt geschafft. Die UNO hat jetzt die syrische Regierung dazu gebracht, wieder einen solchen Konvoi durchzulassen.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 9.1.2016
Die Menschen demonstrieren auf der Hauptstraße von Madaya. Sie halten Plakate auf denen kann man lesen: Wir werden bis zum Tode kämpfen, Kämpfen oder sterben. „Kein Waffenstillstand“ steht auf dem Plakat. Auch dieser Mann sagt, er will keinen Waffenstillstand wie in den Städten Kefraya und al-Foua, dort hat der Waffenstillstand den Tod gebracht.
In diesen Städten gibt es für 6 Monate einen Waffenstillstand. Der von der uno ausgehandelt wurde. Doch die Menschen dort sind immer noch belagert und bekommen nichts zu essen.
Etwas weiter wird Salz ausgegeben. Es hat sich eine lange Schlange gebildet. Diese Frau will mehr als das eine kleine Säckchen. Sie hält ihr Baby in die Luft. Was hat dieses Kind getan? Was hat es falsch gemacht. Und auch dieser Mann sagt: es gibt hier nichts zu essen. Es häufen sich Berichte denen zufolge viele Kinder nur eine Suppe aus Wasser Salz und manchmal einen Löffel Marmelade bekommen. Andere essen Blätter. Doch das geht auf den Kreislauf.
Laut der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen sind seit Dezember 23 Menschen verhungert, darunter 6 Säuglinge.
Vor einem Haus steht ein kleiner Junge. Er besteht nur aus Haut und Knochen, auf die Frage seit wann er nichts mehr gegessen hat sagt er: seit einer Woche. Und er schwört bei Gott, dass es keine Lüge ist. Die Stadt ist von schneebedeckten Bergen umgeben. Doch niemand kann hinaus. Überall lauern Scharfschützen und Regierungstruppen. Die meisten Straßen sind vermint.
Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen UNHCR spricht von einer untragbaren Situation. Adrian Edwards, der Sprecher des UNHCR bestätigt dass es keine Hilfe seit Oktober gegeben hat:
Die Lage in Madaya ist verzweifelt. Wir stellen gerade einen Konvoi zusammen. Einfache Nahrung, Medikamente, und einfache Hilfsgüter wie zum Beispiel Windeln. Wichtig ist jetzt, dass die Hilfe auch ankommt.
Das UNHCR betont jedoch, dass Madaya nicht die einzige Stadt ist deren Einwohner leiden. Madaya ist nur eine von vielen belagerten Städten. Insgesamt leben in Syrien über 400.000 Menschen in belagerten Gegenden.
Doch wann der Hilfskonvoi ankommen wird bleibt unsicher. In Syrien dauert alles länger als geplant. Die Vereinten Nationen sprechen von Sonntag, doch bis dahin können noch viele Menschen in Madaya verhungern.