Max Hollein wechselt nach San Francisco
Kulturmanager Max Hollein wechselt von Frankfurt zum Fine Arts Museum nach San Francisco. Hollein hat seit 2001 die Schirn Kunsthalle geleitet, 2006 kamen zwei weitere Museen dazu. Er hat spektakuläre Ausstellungen nach Frankfurt gebracht - zu Raffael, Dürer oder Monet. Und der Sohn des Architekten Hans Hollein hat so viele Menschen wie nie für die Museen interessiert, sie waren auch wirtschaftlich sehr erfolgreich.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 23.3.2016
Max Hollein hat in Frankfurt viel bewegt. Der in Deutschland in den letzten 15 Jahren vielgepriesene Kulturmanager hat nicht nur großartige Ausstellungen lanciert, er war auch in der digitalen Weiterentwicklung seiner Häuser bahnbrechend. Das Städel wurde 2015 zu seinem 200. Geburtstag zum digitalen Vorzeigemuseum. Auf die Frage, was ihn an der neuen Herausforderung in San Francisco reizt, sagt er: "Es ist eines der zwei großen enzyklopädischen Museen an der West Coast, es liegt aber inmitten eines neuralgischen Punktes unserer aktuellen gesellschaftlichen Verfasstheit."
Digitale Museumserweiterung
Weiter Möglichkeiten sieht Max Hollein auch in der Weiterentwicklung seines Konzeptes des digitalen Museums. Bereits im Städel bietet er digitale Vorabkurse zu den Ausstellungen an, eigene Filmkanäle mit Dokumentarserien oder Computerspiele für Kinder. Highlight dieser digitalen Museumserweiterung ist ein großer Kunstgeschichte-Onlinekurs zur Kunst der Moderne. Für ihn haben Museen im 21. Jahrhundert ganz neue Aufgabenbereiche. Das Angebot werde weit über das physische Gebäude hinaus reichen, "und dafür sind gerade die digitalen Plattformen ein wesentliches Element", so Hollein.
Eines der bestbesuchten Museen Amerikas
Der Ruf nach San Francisco zeigt, dass die Museumskonzepte von Max Hollein nicht nur in Deutschland hochgelobt werden, sondern auch international aufgefallen sind. Das Fine Arts Museum of San Francisco ist die größte öffentliche Kunstinstitution der Stadt San Francisco. Die enzyklopädische Sammlung mit mehr als 128.000 Objekten hat ihre Schwerpunkte in der amerikanischen und europäischen Kunst. Das Haus beschäftigt 520 Mitarbeiter und zählt zu den bestbesuchten Museen der USA, 2014 waren es 1,6 Millionen Besucher.